
Seit nunmehr vier Wochen kann sie ihn genießen, den Blick aus dem Fenster ihres Büros auf den Speyerer Dom. Am 1. September nahm Elisa Ahrens ihre Arbeit bei Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann auf. Die 27-Jährige ist die neue Persönliche Referentin des Speyerer Oberhirten.
Sie tritt die Nachfolge von Manuel Wluka an, der drei Jahre als Persönlicher Referent und Sekretär des Bischofs in Speyer tätig war. Er ist nach Fulda zurückgekehrt und wird bei einem Träger der Behindertenhilfe die Geschäftsführung unterstützen und im Projektmanagement tätig sein.
Den Dom und die Stadt sind der fröhlichen jungen Frau aus der Nähe von Paderborn nicht unbekannt. „Als Jugendliche war ich mit meiner Familie schon einmal hier.“ Und vor vier Jahren nahm die Diplom-Theologin an einer Studentenfahrt teil, bei der neben Worms und Mainz auch Speyer auf dem Besuchsprogramm stand. „Da lernte ich auch die Pfälzer Küche mit dem berühmten Saumagen kennen“, erzählt sie mit einem Schmunzeln auf den Lippen.
Ihr Theologiestudium, das sie im Juli dieses Jahres beendete, absolvierte die junge Frau in Münster und Paderborn. Für das Fach hatte sie sich entschieden, „weil es so vielseitig ist“. Die Bandbreite umfasse geschichtliche und philosophische sowie rechtliche und psychologische Inhalte.
„Ich wollte einfach mehr über den Glauben wissen und darüber reden.“ Wohin in beruflicher Hinsicht die Reise geht, war lange unklar. „Im Bistum Paderborn gibt es keine Pastoral-, sondern nur Gemeindereferenten“, bekräftigt Elisa Ahrens. Aber das sei für sie keine Option gewesen. „Schließlich dachte ich mir: Irgendetwas wird sich schon ergeben.“
Die junge Frau sollte Recht behalten. Über einen Bekannten, der über Kontakte ins Bistum Speyer verfügt, erfuhr sie im Frühjahr von der Stelle des Persönlichen Referenten bei Bischof Wiesemann. Elisa Ahrens meldete sich – und wurde zum Gespräch eingeladen. Schon knapp drei Wochen später erhielt sie die Zusage.
Zu ihren Aufgaben zählen unter anderem die Bearbeitung der Post, Terminvereinbarungen, die Korrespondenz und das Verfassen von Redevorlagen. Mit der Stelle verbunden ist die Leitung des Bischöflichen Sekretariats, zu der neben Elisa Ahrens auch die Sekretärin Ilona Spitzfaden gehört.
Die 27-Jährige freut sich über ihr vielfältiges Aufgabengebiet. „Es ist spannend. Ich lerne viele neue Leute kennen“, schwärmt die neue rechte Hand des Bischofs. In der Regel arbeite sie fünf Tage die Woche, in Ausnahmefällen auch mal am Wochenende oder abends. „Man muss flexibel sein und schauen, was die Situation erfordert.“ Besonders angenehm findet Elisa Ahrens, dass sie sich die Arbeit einteilen kann. Insgesamt sei die Aufgabe eine Herausforderung, vor der sie Respekt habe, „denn schließlich trage ich Verantwortung“.
Für die Theologin ist Speyer nun der neue Lebensmittelpunkt. Eine Bleibe hat sie übergangsweise im Priesterseminar gefunden. Von dort möchte sie in Ruhe nach einer Wohnung suchen. Die Kontakte in ihre Heimat, zu ihren Eltern, den beiden Geschwistern und nicht zuletzt zu den Freunden, möchte sie jedoch auf alle Fälle halten. Denn es sei wichtig, dass man neben der Arbeit noch etwas anderes sieht oder hört. Deshalb geht Elisa Ahrens auch gerne wandern oder auf Reisen. Und nicht zuletzt liebt sie Bücher, vom Krimi über historische Werke bis hin zu philosophischen Titeln. Und vielleicht wird sie sogar wieder in einem Chor singen.