Land richtet Notunterkunft in Sporthalle auf ehemaligem US-Gelände Patton Baracks ein

Das Land richtet kurzfristig eine Notunterkunft in einer ehemaligen Sporthalle der US-Armee ein. Darauf haben sich das Land, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümer des Areals sowie die Stadt Heidelberg verständigt. Das Land hat zugesichert, die Notunterkünfte nur zeitlich begrenzt zu nutzen.

Vertreter von Land, BImA und Stadt haben die Gebäude auf den ehemaligen amerikanischen Militärflächen vor Ort auf ihre Eignung für Flüchtlingsunterkünfte überprüft. Dabei hat sich eine Sportanlage als geeignet erwiesen. Die Anlage umfasst eine Sporthalle. Zu dem Komplex zählen auch ein Baseballfeld als Außenfläche sowie ein angrenzendes Gebäude, das für die Essensausgabe genutzt werden kann. Weitere Gebäude auf den ehemaligen Militärflächen sind für die kurzfristige Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften nicht geeignet. „Das Land hat zugesichert, dass es in Heidelberg bei dieser provisorischen Unterkunft bleibt“, berichtet Heidelbergs Sozialbürgermeister Dr. Joachim Gerner.

Die Sportanlage liegt im westlichen Teil der Patton Baracks. Der Zugang erfolgt von der Speyerer Straße. Das Land wird unter anderem mit Hilfe des Technischen Hilfswerks eine Notversorgung einrichten. 

Die Stadt wird ihre eigenen Unterkünfte für Flüchtlinge ebenfalls erweitern. In diesen Unterkünften sind die Menschen untergebracht, die den Städten aus den Erstaufnahmestellen des Landes zur weiteren Unterbringung während ihres Asylverfahrens zugewiesen werden. Aktuell hat die Stadt 500 Flüchtlinge aufgenommen. Da die Zuweisungen des Landes an die Kommunen steigen, wird die Stadt in den kommenden Monaten ein ehemaliges Mannschaftsgebäude auf dem Areal Patton Baracks für rund 100 Menschen ertüchtigen. Die Stadt hat dem Land zudem angeboten, mit entsprechender Vorlaufzeit über ihr eigentliches Kontingent hinaus freiwillig weitere rund 100 Menschen aufzunehmen. 

Hintergrund der Entwicklung ist eine Zuspitzung der Flüchtlingssituation. Das Land sucht händeringend nach Möglichkeiten, kurzfristig weitere Plätze zur Notaufnahme von Flüchtlingen zu schaffen. Die Erstaufnahmestelle in Karlsruhe ist vollkommen überlastet, nachdem Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Tagen ihre Erstaufnahmestellen geschlossen haben. Das Land war mit der Bitte um kurzfristige Einrichtung von Notunterkünften am Mittwoch dieser Woche an die Stadt herangetreten.