Ausverkauftes Haus beim Neuleininger Burgsommer am vergangenen Freitag (08.08.2014): Konstantin Wecker unternahm einen Streifzeug durch sein musikalisches Leben und umrahmte die einzelnen Titel mit kleinen Geschichten oder Gedichten.
Leidenschaft, die Liebe am Leben und die persönliche Selbstbestimmung der Menschen, prägen das künstlerische Lebenswerk des 67-Jährigen. Und von der ersten Minute an war klar, dass er die Erwartungshaltung der Gäste im Neuleininger Burghof mehr als erfüllen würde.
Viele der Besucher waren über 50 Jahre und man konnte den Eindruck gewinnen, dass sie sich an ihre Jugendzeit zurück erinnerten, während auf der Bühne Lieder der letzten 40 Jahre erklangen. An den Lippen konnte man beobachten, dass die Texte von vielen beherrscht wurden und jeder in der Burg lauschte förmlich jeden noch so geringsten Ton des Künstlers. Und der verstand das zu würdigen, indem er meinte, dass zwar der Applaus das Brot des Künstlers sei, aber die viel größere Wertschätzung sei, wenn die Menschen ihm zuhören, also in der Stille. Konstantin Wecker versprühte eine ordentliche Portion Scharm und Respekt, nahm aber trotzdem kein Blatt vor den Mund. Vor allem die Kriegstreiberei in der Welt sprach er an und er als überzeugter Pazifist forderte in seinen Liedern, wie vor über 30 Jahren, die Menschen auf, die Stimme zu erheben und wirklich für den Frieden einzustehen.
In dem fast 3-stündigem Programm konnte jeder der Gäste an dem Leben von Konstantin Wecker teilhaben. An dem Abend gab es wohl kaum jemanden, der an der Authentizität des Liedermachers, Komponisten und Buchautors, zweifelte. Mit alten Klassikern wie „Genug ist nicht genug“ oder „Frieden im Land“, „Sage nein“ und den neuen Songs „Absurdistan“ und „Wut und Zärtlichkeit“ lässt der Musiker seiner Empörung freien Lauf und auch Zeilen, die er vor 30 Jahren gedichtet hat, sind heute so aktuell wie nie. Für den streitbaren Künstler herrscht auch im Sommer 2014 alles andere als Frieden im Land. Aus diesem Grund zeigt er auf seine ganz eigene Art und Weise den allzu Mächtigen auf dieser Welt auch heute noch die Faust.