In den vergangenen Tagen wurde der erste Bauabschnitt zur Sicherung und Erlebbarmachung der historischen Fundament- und Mauerzüge an Domus – dem kaiserlichen Wohnquartier – und Burgmauer abgeschlossen.
„In Teilen bis zu einem Meter aufgemauert lassen die dicken Mauern die Mächtigkeit des ehemals prächtigen Bauwerks deutlich werden. Neues und altes Mauerwerk sind gut zu unterscheiden und fügen sich zu einem harmonischen Gesamtbild“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel.
Mit Fortschreiten der Arbeiten konnten durch weitere partielle Freilegungen und sich hierbei noch ergebende Befunde, wie beispielsweise bisher nicht sichtbare Reste von Kernmauerwerk der östlichen Domuswand, weitere Mosaiksteine für das Gesamtbild dieses bedeutenden Gebäudes eingefügt werden.
Eine der letzten Arbeiten war die Wiederaufmauerung des Brunnens. Die Freilegung des Brunnens, die im März 2014 aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden musste, konnte Anfang Juni 2014 – auch diesmal wieder mit tatkräftiger Unterstützung des Referates Feuerwehr – zu Ende gebracht werden. Dabei musste zunächst das bis auf eine Tiefe von 2,20 Metern angestiegene Grundwasser abgesaugt werden. Insgesamt ist der Brunnen aber deutlich tiefer als zunächst vermutet.
Die Brunnenschachtwand besteht bis zur Sohle, in einer Tiefe von 4,90 Metern aus sehr sorgfältig bearbeiteten, auf der Innenseite gerundeten Sandsteinen mit einem sehr feinen Randschlag. Die Steinbearbeitung weist auf das 12. Jahrhundert der Entstehungszeit der Domos hin.
„Eine genaue Datierung ist nach wie vor nicht möglich, da keinerlei Funde aus der Erbauungszeit geborgen werden konnten. Die einzigen Funde blieben, neben Dachziegelstücken und bearbeiteten Sandsteinen, bisher nicht identifizierte Eisenteile, ein Kabel mit Isolatoren aus den 30er Jahren sowie Metalldrahtstücke, sodass davon auszugehen ist, dass der Brunnen bereits 1934/36, im Zuge der damaligen Grabungen im Bereich der Kaiserpfalz komplett ausgeräumt wurde und danach mit dem umliegenden Bauschutt wieder verfüllt wurde“, konstatiert der Rathauschef.
Derzeit laufen die Vorbereitungen für die nächsten Bauabschnitte. Diese sollen noch in 2014 angegangen werden. Im Vordergrund der Arbeiten steht dabei die bauliche Ergänzung der Domos nach Norden und die Neugestaltung der Außenanlagen in diesem Teilbereich. Dabei konnten bei den durchgeführten Sondagen, die mithilfe des Arbeits- und Sozialpädagogischen Dienstes (ASZ) ausgeführt wurden, derzeit noch nicht zuweisbare Mauern sowie eine weiterführende Mauer aus der so genannten ‚Stapf’schen Befestigung’ aufgedeckt werden. Der Begriff geht zurück auf den kurfürstlichen Festungsbaumeister Adam Stapf, der Teile der Befestigung im nördlichen und westlichen Bereich des Schlosses in den Jahren 1619 bis 1621 angelegt hatte. „Die Mauerteile konnten durch die Sondagen weiter frei gelegt werden. Nun sind erstmal auch einzelne Maueranschlüsse sichtbar, die bis dato noch nicht erkennbar waren“, erläutert der Oberbürgermeister die Befunde.