Am 17. Juni wurde die Ausstellung „Gustav Wolf lebt noch“ mit Werken des Östringers Zeichners und Malers aus den Jahren 1914 bis etwa 1920 erfolgreich im Rathaus am Marktplatz eröffnet. Umrahmt wurde die Eröffnungsveranstaltung durch Lesungen verschiedener Briefe und Aufzeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg – als Auszug der szenischen Lesung „Sei froh, dass du nicht hier bist“ vorgetragen von Tülin Pektas und Markus Wilharm von der Badischen Landesbühne. Anschließend begrüßte Raimund Glastetter alle Anwesenden im Namen von Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick. Er erklärte den Anwesenden die Hintergründe und berichtete etwas aus der Geschichte des Künstlers.
„Es ist ein echtes Gemeinschaftswerk über die Grenzen der Stadt Bruchsal hinaus“, merkte Glastetter an und verwies somit auf die Zusammenarbeit mit der Stadt Östringen. Die Ausstellung soll erinnern an den Ausbruch und das Leid des Ersten Weltkrieges sowie an einen Künstler, der dieses Leid in Bilder fasste. „Wolfs Werke entlarven den Krieg als das was er ist“, erklärte Felix Geider, Bürgermeister der Stadt Östringen. Nach einer erneuten szenischen Lesung ergriff Frau Dr. Barbara Gilsdorf, die Kuratorin der Ausstellung, das Wort. „Ich bin gerührt, dass Wolfs Werke hier in Bruchsal ausgestellt werden“, gab die Wolf-Expertin zu, die dann in einem Vortrag durch das Leben und einige Werke des Künstlers führte.
Gustav Wolf und sein Bruder meldeten sich kurz nach Kriegsausbruch 1914 als Freiwillige zum Fronteinsatz. Der Bruder verlor auf dem Schlachtfeld sein Leben und auch Wolf selbst wurde schwer verletzt. „Die anfangs noch begeisterten Kriegstagebucheinträge nahmen recht schnell realistischere Züge an“, so Dr. Gilsdorf.
Noch bis Ende September wird die Ausstellung im ersten Obergeschoss des Rathauses am Marktplatz in Bruchsal gezeigt.