Die besondere Gunst in der Nähe von Wasserläufen zu leben verkehrt sich rasch ins Gegenteil, wenn diese über die Ufer treten. Wie die Behörden Hochwasservorsorge betreiben und wie man sich selbst vor Hochwasser schützen kann, ist jetzt in einer Ausstellung im Foyer des Landratsamtes Karlsruhe zu sehen, die Landrat Dr. Christoph Schnaudigel am vergangenen Dienstag eröffnete.
Wie sich auch kleine Bäche zu reißenden Fluten entwickeln können und weite Teile einer Gemeinde zu überfluten drohen, schilderte der Oberderdinger Bürgermeister Thomas Nowitzki, als im Juni vergangenen Jahres nach starken Regenfällen die Pegel bis zur Dimension über eines 100-jährlichen Hochwasserereignisses stiegen. „Zwar kann nie ein hundertprozentiger Schutz erreicht werden, aber man kann Vorsorge treffen und damit leben“, führte der Leiter des Amtes für Umwelt und Arbeitsschutz Joachim Schneider aus. Land, Landkreis und Kommunen optimieren dazu technische Schutzeinrichtungen wie Polder, Dämme und Hochwasserrückhaltebecken und rüsten sich daneben für den Notfall, aber auch jeder Einwohner kann Vorsorge treffen. Grundlegend dafür ist, sich zunächst einmal zu informieren: Hierzu können im Internet Hochwassergefahrenkarten abgerufen werden, die potenzielle Überschwemmungsgebiete entlang der Gewässer aufführen und eine Einschätzung der unmittelbaren Situation vor Ort ermöglichen.
Die Besucher der Ausstellung erhalten eine Fülle von Informationen und können daneben Hochwasserschutzeinrichtungen und Einsatzgerätschaften des Katastrophenschutzes anschauen. Die Ausstellung ist noch bis 22. Juli zu den üblichen Öffnungszeiten im Foyer des Landratsamtes zu sehen. Für Schulklassen, Vereine und Gruppen werden vom Amt für Umwelt und Arbeitsschutz Führungen angeboten. Ansprechpartner sind Herr Reuschenbach Tel. 0721/ 9366753 und Herr Miksch 0721/ 9366777 oder per Mail an gewaesser@landratsamt-karlsruhe.de.