Gestern (08.07.2014) fand die Feier zum 10-jährigen Bestehen des Nano Structuring Centers (NSC) der TU Kaiserslautern im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums statt.
An der Veranstaltung nahmen mehr als 80 Vertreterinnen und Vertreter der TU Kaiserslautern und der lokalen Politik teil.
In seinem Grußwort hob der Präsident der TU Kaiserslautern, Prof. Dr. Helmut J. Schmidt, die Bedeutung des NSC für verschiedene Fachbereiche der TU hervor und fuhr fort: „Der Beharrlichkeit der beiden Initiatorinnen, den Professorinnen Christiane Ziegler aus der Physik und Regine Hakenbeck aus der Biologie, ist es zu verdanken, dass die Einrichtung in Zusammenarbeit mit den beteiligten Landesministerien für Wissenschaft und Wirtschaft an unserer Universität etabliert werden konnte.“
Nach weiteren Grußworten von der Gründungsdirektorin der Einrichtung, Prof. Dr. Christiane Ziegler, und dem Sprecher des Landesforschungszentrums OPTIMAS, Prof. Dr. Martin Aeschlimann, folgten Gastvorträge. Prof. Dr. Jürgen Fassbender, Direktor des Instituts für Ionenstrahlphysik und Materialforschung am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Dr. Daniela Bayer, Dr. Johannes Heidenhain GmbH, Traunreut, und Dr. Stefan Trellenkamp, Peter Grünberg Institut, Forschungszentrum Jülich, berichteten über neue Entwicklungen aus der Nanostrukturierung in Forschung und Anwendung.
Vor dem Festakt weihten der Präsident der TU Kaiserslautern und Prof. Dr. Georg v. Freymann (Fachbereich Physik und Landesforschungszentrum OPTIMAS der TU Kaiserslautern) ein neues Großgerät zur Nanostrukturierung ein. Das Zweistrahlgerät kombiniert fokussierte Ionen- und Elektronen-Strahlen zur Nanostrukturierung von Materialien und ermöglicht gleichzeitig die Materialanalyse durch höchstauflösende Ionen- und Elektronenmikroskopie. Neben den analytischen Möglichkeiten bietet das Zweistrahlgerät auch die Option, Nanostrukturen aus der Gasphase abzuscheiden und kleinste Objekte zielgerichtet zu manipulieren. Mit dieser von der Firma FEI Deutschland GmbH speziell für das NSC entwickelten Konfiguration ist es das erste Gerät in Deutschland und ein echtes Alleinstellungsmerkmal für die TU. Das Gerät im Wert von 1,6 Mio. Euro steht allen Universitätsmitgliedern für Forschungsarbeiten zur Verfügung.
Das heutige Nano Structuring Center der TU Kaiserslautern wurde im Dezember 2002 als Nano+Bio Center gegründet und im Mai 2004 offiziell eingeweiht. Die Gründung erfolgte mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz und der Europäischen Union mit dem Ziel des Ausbaus einer wirtschaftsnahen Forschungs- und Technologietransfer-Infrastruktur. Bei Gründung bestand die Einrichtung aus den Abteilungen Molekularbiologische Technologie und Nanostrukturtechnologie. Im Oktober 2011 wurde sie in Nano Structuring Center umbenannt, um der Verschiebung der wissenschaftlichen Schwerpunkte Rechnung zu tragen. Das Zentrum unter der Leitung der Ingenieurin Dr. Sandra Wolff ist heute eine Einrichtung der TU Kaiserslautern. Als Service-Center bietet es ein sehr breites methodisches Spektrum und stellt einen Gerätepark zur Verfügung, wie es für einzelne Arbeitsgruppen nicht möglich ist. Die Geräte und die Kompetenz des NSC gewährleisten Forschung und Lehre auf höchstem Niveau.
Das NSC ist in das Landesforschungszentrum Optik und Materialwissenschaften (OPTIMAS) eingebunden und wird künftig im Neubau „Laboratory of Advanced Spin Engineering (LASE)“ beheimatet sein. In dem neuen Forschungsgebäude werden insgesamt rund 100 Wissenschaftler/innen aus Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften über Grundlagen und technische Anwendungen des Spins forschen. Baubeginn für das Gebäude soll 2015 sein; das Investitionsvolumen von 39,4 Mio. Euro tragen der Bund und das Land Rheinland-Pfalz jeweils zur Hälfte.