Die offizielle Grundsteinlegung des Rathauses am 03. Juli 1964 liegt nunmehr fünf Jahrzehnte zurück. Ein halbes Jahrhundert, in der im Rathaus viele wichtige Entscheidungen getroffen und viele bedeutsame Entwicklungen im Sinne der Kaiserslauterer Bürgerschaft beschlossen wurden.
Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel, der sich persönlich sehr für die Historie der Stadt sowie ihrer Bauwerke interessiert, hat sich unter anderem auch mit der Geschichte des Rathauses und seiner Architektur befasst. „Den Beschluss zum Bau des neuen Rathauses im Hochhausstil hatte der Stadtrat bereits drei Jahre zuvor im Juli 1961 gefasst. Das Gebäude sollte Platz für 500 Personen bieten und wurde wohlbedacht an der Stelle erbaut, wo einst Barbarossa seine Pfalz und später Pfalzgraf Johann Casimir sein Schloss errichtet hatten, nämlich mitten in die Stadt und für alle von allen Seiten sichtbar, zugänglich und gut erreichbar. Für die Bauzeit hatte der verantwortliche Architekt und Bauleiter Roland Ostertag ganze vier Jahre anberaumt“, erklärt der Rathauschef.
Bereits im Herbst 1963 hatten die vorbereitenden Erdarbeiten für den Rathausneubau begonnen. Für die Feierlichkeit der Grundsteinlegung am 03. Juli 1964 waren der gesamte Stadtrat, die Verwaltung sowie zahlreiche Ehrengäste aber auch viele die Bürgerinnen und Bürger zugegen. Der damalige Oberbürgermeister Dr. Walter Sommer hob die Bedeutung des Rathausneubaus für die gesamte Stadt hervor. „Ziel des Neubaus war die Errichtung eines Profanbaus mit städtebaulicher Dominanz, ein Mittelpunkt, in dem die gewählten Vertreter der Bürgerschaft ihrer Arbeit nachgehen und das die Bürger für ihre Belange aufsuchen können. Nicht zuletzt stand dieser Neubau aber auch für einen gelungenen Wiederaufbau der Stadt und eine aufstrebende Entwicklung“, erläutert Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel weiter.
Die Verwendung des Materials Beton wurde als zeitgemäß und modern betrachtet. Ziegelsteine, Marmor oder Sandsteinelemente sucht man in diesem Bau vergebens.
Bei der feierlichen Grundsteinlegung wurde eine Dokumentenkassette mit allen wichtigen Urkunden, wie zum Beispiel die Chronik der Barbarossastadt, dem Geschäftsverteilungsplan der Stadtverwaltung, ein Verzeichnis der Gemeindeorgane, die Baupläne, die Baubeschreibung sowie die Wettbewerbsausschreibung für den Rathausneubau, ein Stadtplan sowie jeweils eine Ausgabe der drei damaligen Kaiserslauterer Zeitungen in die Fundamente eingemauert. „Immer wieder gab es die eine oder andere räumliche Veränderung und Ämter wechselten die Büros. Aber alles in allem wurde an der architektonischen Grundstruktur des Gebäudes nichts verändert. Lange Zeit war es sogar das höchste Rathaus Deutschlands“, so das Stadtoberhaupt. „Unser Rathaus zählt zu den unverkennbaren Wahrzeichen unserer Stadt und darauf können wir stolz sein.“