Die Liste „Heidelberg wünscht Vielfalt“ (HD-V) erhielt mit 56,54 Prozent (3.932 Stimmen) mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen. Auf die „Heidelberger Internationale Liste“ (HIL) entfielen 43,46 Prozent (3.022 Stimmen). Die Wahlbeteiligung betrug bei 22.444 Wahlberechtigten 2,70 Prozent. Die Ergebnisse sind auch im Internet unter www.heidelberg.de/wahlen abrufbar.
Bei der Wahl 2009 waren es bei rund 11.300 Wahlberechtigten 5,9 Prozent. Im Gegensatz zur AMR-Wahl 2009 hatten bei der jetzigen Wahl EU-Ausländerinnen/EU-Ausländer – analog zum Kommunalwahlrecht – sowohl das aktive als auch das passive Wahlrecht, während zuvor nur Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger wahlberechtigt und wählbar waren. Ebenfalls angepasst an das Kommunalwahlrecht ist das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt worden.
Bürgermeister Wolfgang Erichson gab am 30. Juni um 16.15 Uhr im Neuen Sitzungssaal des Heidelberger Rathauses das vorläufige amtliche Endergebnis bekannt. „Ich gratuliere allen, die in den Ausländerrat/Migrationsrat gewählt worden sind, und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit“, betonte Bürgermeister Wolfgang Erichson. „Zu bedauern ist allerdings, dass sich in Heidelberg trotz vielfältiger Bemühungen ein bundesweiter Trend bestätigt: die allgemein sinkende Beteiligung an den Wahlen von Gremien, die die Interessen der ausländischen Einwohnerschaft vertreten. In Baden-Württemberg ist Heidelberg eine der letzten Städte mit Urwahl-Modell.“
22.444 Heidelbergerinnen und Heidelberger ausländischer Herkunft waren am Sonntag, 29. Juni 2014, dazu aufgerufen, ihre kommunalpolitischen Interessensvertreter für die kommenden fünf Jahre zu wählen. Stimmberechtigt waren alle Heidelbergerinnen und Heidelberger mit ausländischer Staatsangehörigkeit ab 16 Jahren. Zu wählen waren 14 ausländische Mitglieder des zukünftig insgesamt 27-köpfigen Gremiums. Auf zwei Listen hatten sich je 14 Kandidatinnen und Kandidaten unterschiedlichster Nationalität beworben.
Es ergibt sich folgende Sitzverteilung:
Der Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik, Joachim Hahn, informierte bei der Wahlpräsentation interessierte Bürgerinnen und Bürger über die Ergebnisse. „Heidelberg wünscht Vielfalt“ (HD-V) erhält demnach acht Sitze und „Heidelberger Internationale Liste“ (HIL) sechs Sitze.
Gewählt sind nach dem vorläufigen Endergebnis:
„Heidelberg wünscht Vielfalt“ (HD-V)
Michael Mwa Allimadi (431 Stimmen), Catherine Mechler-Dupouey (417 Stimmen), Apar Jain (364 Stimmen), Letizia Vuono (354 Stimmen), Rita Nnavvuga (351 Stimmen), Charles Keene (300 Stimmen), Roman Polunin (257 Stimmen), Priscilla Dioso Aranda (234 Stimmen).
„Heidelberger Internationale Liste“ (HIL)
Manuel Miranda Araya (380 Stimmen), Lukasz Siegwald (278 Stimmen), Natalia Lévano Casas (271 Stimmen), Yeo-Kyu Kang (261 Stimmen), Omar Rodriguez Carrasquillo (256 Stimmen), Lorenzo Guillén Colón (232 Stimmen).
Zu den 14 gewählten ausländischen Mitgliedern kommen sechs Mitglieder, die benannt werden; davon 2 Vertreterinnen/Vertreter der ausländischen Studierenden; 2 ausländische Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler (vorgeschlagen durch die Universität) sowie 2 Flüchtlinge (vorgeschlagen durch den Asylarbeitskreis e. V.). Diese 20 Personen sind im Gremium stimmberechtigt. Dazu kommen sieben nicht stimmberechtigte Personen: 5 Stadträtinnen/Stadträte, der Oberbürgermeister (im Vertretungsfall der Bürgermeister für Integration, Chancengleichheit und Bürgerdienste) sowie die Leitung des Interkulturellen Zentrums in Gründung.
Ausländerrat/Migrationsrat (AMR)
Der Ausländerrat/Migrationsrat (AMR) ist die offizielle Vertretung der Migrantinnen und Migranten Heidelbergs. Im Mittelpunkt stehen insbesondere alle Themen, die sich unmittelbar auf das Leben der Heidelberger mit Zuwanderungsgeschichte auswirken. Die Hauptaufgabe des Gremiums besteht in der Beratung des Gemeinderates der Stadt Heidelberg. Weitere Informationen zum Gremium gibt es online unter www.auslaenderrat.heidelberg.de.