Stadtwerke Weinheim liefern klimaneutrales Gas für drei Kommunen

Peter Krämer, Geschäftsführer der Stadtwerke Weinheim hat den sichtbaren Beleg dafür am Montag (2. Juni) den drei Kommunen überreicht

Für Weinheim, Laudenbach und Hemsbach: Ausgleichsprojekte sparen Kohlendioxid in Höhe des kommunalen Verbrauchs ein. Die Städte Weinheim und Hemsbach sowie die Gemeinde Laudenbach haben ihre Lieferverträge mit den Stadtwerken Weinheim ergänzt: Sie beziehen jetzt klimaneutrales Gas.

Peter Krämer, Geschäftsführer der Stadtwerke Weinheim hat den sichtbaren Beleg dafür am Montag (2. Juni) den drei Kommunen überreicht. Je einen Klimakristall nahm entgegen: für Weinheim Dr. Torsten Fetzner, Erster Bürgermeister der Stadt, für Hemsbach Beate Adler, stellvertretende Bürgermeisterin, und für Laudenbach Bürgermeister Hermann Lenz. „Ich freue mich über das deutliche Signal Ihrer Kommunen für den Klimaschutz, den ich als größte und wichtigste Herausforderung sehe“, sagte Peter Krämer bei der offiziellen Übergabe. Er stelle fest, dass das Klimabewusstsein wachse, vor allem bei Kommunen und Firmen. „Wir bieten KlimaGas erst seit Kurzem an und haben neben den drei Kommunen auch schon Kukident dafür gewinnen können“, betonte er. Klimaneutral wird der Bezug von Erdgas, indem die Kohlendioxid-Emissionen, die durch die Verbrennung der bezogenen Menge entstehen, woanders eingespart werden.

Die Stadt Weinheim erspart der Umwelt durch den Bezug von klimaneutralem Gas in den Jahren 2014 und 2015 insgesamt 2.508 Tonnen Kohlendioxid. Hemsbach bezieht zunächst klimaneutrales Gas vom 1. Juni 2014 bis 31. Mai 2015 und entlastet die Umwelt damit um insgesamt 502 Tonnen Kohlendioxid. Laudenbachs Liefervertrag läuft 18 Monate, vom 1. April 2014 bis 30. September 2015. Er bringt eine Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase von 301 Tonnen.

Krämer betonte, das neue Klimaschutzprojekt stehe in einer Reihe mit anderen kleinen und großen Öko-Projekten der Stadtwerke. Auch Weinheims Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner bescheinigte: „Es ist sehr anerkennenswert, dass sich die Stadtwerke nicht nur als Energieverkäufer sehen sondern als Partner der Kommunen beim Klimaschutz vor Ort.“

Treibhausgase wirken global

Die drei Kommunen Weinheim, Hemsbach und Laudenbach haben mit den Stadtwerken Weinheim Zusatzverträge geschlossen: Dadurch haben sie an Projekten der KlimaInvest Green Concepts GmbH Kohlendioxid-Minderungsrechte erworben. Diese Gesellschaft betreibt im Ruhrgebiet Anlagen, durch die nachhaltig Treibhausgase reduziert werden: Sie fangen klimaschädliches Methangas ein, das bisher aus stillgelegten Kohlegruben in die Atmosphäre gelangte. In hocheffizienten Blockheizkraftwerken wird das Methangas in Strom und Wärme umgewandelt. Methangas ist für das Klima 21Mal schädlicher als Kohlendioxid. „Wir müssen den Ausstoß an klimaschädlichen Gasen senken, durch Anstrengungen in Deutschland wie auch im Ausland. Denn Treibhausgase wirken global“, erklärte der Stadtwerke-Chef.

3.311 Tonnen Kohlendioxid weniger

Der Gasverbrauch der kommunalen Liegenschaften von Weinheim, Hemsbach und Laudenbach über den Bezugszeitraum von klimaneutralem Gas beträgt 13,2 Millionen Kilowattstunden. Diese Menge verursacht Kohlendioxid-Emissionen von rund 3.311 Tonnen. Sie werden durch den Ausbau der Methangas-Vermeidungsprojekte im Ruhrgebiet ausgeglichen. „Solche Projekte sind ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz“, betonte Peter Krämer. Die Stadtwerke Weinheim setzen vor allem auf den Ausbau von Nah- und Fernwärme, die effiziente Nutzung von Biogasanlagen, Energiesparberatung und Ökoprodukte. „Wichtig ist, Projekte zu realisieren, die wirtschaftlich sind und dauerhaft Treibhausgase vermeiden“, betonte er.

Hohe Anforderungen für Förderung

Die Methan-Vermeidungsanlagen von KlimaInvest entsprechen den Regularien des Kyoto-Protokolls und den zusätzlichen Anforderungen des Verified Carbon Standard (VCS), was auf Deutsch soviel heißt wie: geprüfter Kohlenstoff-Standard. Erklärtes Ziel des 2005 von Umwelt- und Wirtschaftsorganisationen gegründeten Qualitätsstandards ist es, den Klimaschutz dauerhaft zu fördern.