Der Beratungsbedarf für neu zugewanderte Migranten und Asylbewerber wird jeden Tag deutlich mehr. Die vorhandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen langsam an die Grenzen der Leistbarkeit. Wir brauchen für eine weitere gute Beratung deutlich mehr Geld von Bund und Land für mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Menschen helfen, die zu uns kommen, so der Stadtkreisvorsitzende Holger Scharff zu Beginn der Jahreshauptversammlung der Arbeiterwohlfahrt Ludwigshafen am Rhein.
Als Gäste begrüßte Vorsitzender Holger Scharff Bürgermeister Wolfgang van Vliet, die Landtagsabgeordnete Anke Simon und die SPD Fraktionsvorsitzende Heike Scharfenberger.
Die Beraterinnen und Berater in der Geschäftsstelle leisten eine sehr engagierte Arbeit für die steigende Zahl der Migrantinnen und Migranten in Ludwigshafen. Oft finden Beratungen bis spät in die Abendstunden statt um den Menschen bei der Integration zu helfen. Die Beratung der Migrantinnen und Migranten beginnt bei ihrem Eintreffen in der Stadt. So begleiten wir die Menschen zur Ausländerbehörde, helfen beim Ausfüllen von oft unübersichtlichen Formularen, helfen bei ihrem Gang zum Jobcenter und vieles mehr. In unserem bürokratischen Dschungel wären viele ausländische Bürgerinnen und Bürger ohne unsere Hilfe verloren.
Die AWO berät auch die ankommenden Asylbewerber/innen nach besten Kräften. Niemand sollte ohne Hilfe durch den bürokratischen Dschungel bei uns gehen müssen. Daher auch die Forderung nach mehr finanziellen Mitteln für weitere Beraterinnen und Berater in diesem Bereich.
In seinem Jahresbericht informierte der Stadtkreisvorsitzende Holger Scharff ausführlich über die Arbeit im Stadtkreisverband. Scharff würdigte die Arbeit der AWO Ortsvereine Gartenstadt, Maudach und Ruchheim. Innerhalb der AWO Ludwigshafen ist jeder Bereich der sozialen Arbeit durch einen Ortsverein abgedeckt.
Der Stadtkreisverband engagiert sich in allen Bereichen der AWO Struktur. Der Stadtkreisverband ist Mitglied im Zusammenschluss der AWO Metropolregion, engagiert sich in der AWO Südwest, einem Verbund der AWO Saarland, Rheinland und Pfalz.
Scharff: "Themen wie die Gesundheitsreform, die neue Diskussion über die Notwendigkeit der Vorsorgeuntersuchungen, machen den Menschen Angst. ÖPNV Sozialticket, Kinder- und Altersarmut und vieles mehr wird auch in den nächsten Monaten Thema sein."
Holger Scharff abschließend: "Es gibt viele soziale Probleme in unserer Stadt. Lasst uns daher nicht wegsehen oder weghören, sondern lasst uns gemeinsam alles beim Namen nennen und deutlich machen, wo die Probleme liegen. Die Stadt kann die sozialen Probleme vor Ort finanziell nicht alleine bewältigen. Die Finanzausstattung der Kommunen muss durch Bund und Land besser geregelt werden, damit die Stadt in der Lage ist ihre Aufgaben besser zu erfüllen.
In unserer Gesellschaft haben wir kein Ausgabeproblem, sondern wir haben ein Einnahmeproblem, weil die Verantwortlichen in der Bundespolitik nicht den Mut haben, starke Schultern mehr zu belasten als bisher. Vermögenssteuer, Transaktionssteuer oder Erbschaftssteuer sind nur einige der Möglichkeiten um die Einnahmen zu verbessern im Interesse der Schwachen in unserer Gesellschaft."
Weitere Infos zur AWO Ludwigshafen unter www.awo-lu.de.