Synode gibt Übergangslösung grünes Licht – Gymnasium wird profiliert weitergeführt

Das Internat des Evangelischen Trifels-Gymnasiums in Annweiler muss aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden. Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz fasste am Freitag auf ihrer Tagung in Homburg den Beschluss, das Internat nach einer Übergangsregelung auslaufen zu lassen. Betriebsbedingte Kündigungen der Mitarbeiter soll es nicht geben. Das Gymnasium selbst wird kostenoptimiert und uneingeschränkt fortgeführt. Das Evangelische Trifels-Gymnasium ist die einzige Schule in Trägerschaft der Landeskirche.

Notwendig wird die Schließung aufgrund der anhaltend schlechten Belegungszahlen, erklärte der Bildungsdezernent der Landeskirche, Oberkirchenrat Michael Gärtner, in seiner Einführungsrede zu dem Tagesordnungspunkt am Freitag. Die Übergangslösung gewährleiste, dass die derzeitigen Internatsschüler bis zum Erreichen eines nächsten Schulabschlusses (Mittlere Reife oder Abitur) im Internat bleiben können.

Die Entscheidung der Synode entspricht im Grundsatz der Portfolioanalyse, wonach landeskirchliche Handlungsfelder auf ihre Wirtschaftlichkeit hin überprüft werden, und geht auf einen entsprechenden Beschluss vom Mai 2013 zurück. Es habe sich gezeigt, dass ein klassisch geführtes Internat derzeit wenig nachgefragt werde, sagte Gärtner. Viele Internate, auch kirchliche, müssten schließen. Am Markt behaupten könnten sich vor allen Dingen hochpreisige und lang eingeführte Internate.

Das Evangelische Trifels-Gymnasium soll in Richtung Ganztagsschule entwickelt werden. Die bereits umgesetzte Nachmittagsbetreuung werde sehr positiv aufgenommen, sagte Gärtner. Dadurch habe sich auch die Nutzung der Mensa verbessert. Das angestrebte Ziel, den jährlichen Zuschuss für die Schule auf 500.000 Euro zu reduzieren, werde voraussichtlich in drei Jahren erreicht. Bisher wurde die Schule aus Kirchensteuermitteln mit rund 1,2 Millionen bezuschusst.