Auch in diesem Jahr beteiligten sich die vier Wormser Museen mit viel Erfolg am Internationalen Museumstag, der am 18. Mai 2014 stattfand.
Unter dem diesjährigen Motto „Sammeln verbindet“ zog es bei freiem Eintritt rund 600 Besucher in das Nibelungenmuseum, das städtische Museum im Andreasstift und das Museum Heylshof. Familien und kleine Besucher erfreuten sich vor allem an den ebenfalls kostenfrei angebotenen Workshops von „museum live“, die Einblicke in die Kunst, das Mittelalter und die Archäologie ermöglichten. Kulturinteressierte lockte die Lesung „DU hattest es besser als ICH“ von Professor Dr. Frank Nonnenmacher über seinen Vater, den Wormser Künstler Gustav Nonnenmacher, und dessen Bruder in die Andreaskirche.
Während 17 kleine und große Kunstinteressierte im Museum Heylshof ab 11 Uhr gemeinsam mit Kunstpädagogin Daniela Rosenberger Familienporträts im Wandel der Zeit betrachteten, Wissenswertes über deren Entstehungsepoche lernten und ein eigenes Porträt anfertigten, las Professor Dr. Frank Nonnenmacher in der Andreaskirche vor 80 Besuchern aus seinem Buch „DU hattest es besser als ICH – Zwei Brüder im 20. Jahrhundert“. In der kürzlich erschienenen Doppelbiografie erzählt der Sohn des Wormser Bildhauers Gustav Nonnenmacher – der in diesem Jahr hundert Jahre alt geworden wäre – die bewegenden Lebensgeschichten seines Vaters und seines Onkels. „Wer sich für das vielfältige Schaffen von Gustav Nonnenmacher interessiert, dem sei die Ausstellung im Herbst ans Herz gelegt“, so Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek während seiner Begrüßungsrede: „Ab dem 26. Oktober werden den Besuchern dann in der Andreaskirche neben ausgesuchten Werken auch der Entstehungsprozess der Kunstwerke präsentiert.“
Wer sich mehr für die bunte und faszinierende Welt des Mittelalters begeistert, der war ab 12.30 Uhr im Nibelungenmuseum genau richtig: Hier übten sich 15 Kinder im einstündigen Workshop „Mittelalter Mix“ unter Anleitung von Marina Söndgen und unterstützt durch ihre Eltern im Wappengestalten, dem Schreiben mit Federkiel und Tinte sowie dem Anfertigen von kleinen Filzbeuteln nach mittelalterlichem Vorbild. Die kleinen Teilnehmer zeigten sich sichtlich begeistert von der Bastelstunde und nicht nur der fünfjährige Marvin aus Alzey stellte fest: „Das Nibelungenmuseum will ich nochmal besuchen!“
Einige Familien, die bereits am Mittelalter-Workshop teilgenommen hatten, traf man dann auch anschließend bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen im Innenhof des Andreasstifts wieder. Hier hatte man von 14 bis 16 Uhr Gelegenheit, in die Rolle eines Archäologen zu schlüpfen. So auch das sieben und neun Jahre alte Geschwisterpaar Paula und Mattis, welches das Museum schon von den Ferienspielen her kannte. Beim Workshop „Abenteuer Archäologie“, der Anfang April seine Premiere feierte und während des Museumstags zum zweiten Mal stattfand, lernten insgesamt 22 Kinder und 26 Erwachsene, wie ein Ausgrabungsobjekt seinen Weg in die Museumsvitrinen findet. An vier Stationen konnten die Aufgaben eines Archäologen selbst ausprobiert werden. Highlight war auch diesmal die inszenierte Grabungssituation, bei der nach und nach das Skelett eines Toten und dessen Grabbeigaben freigelegt wurden. Anhand der Beigaben und Knochen rekonstruierten die Jungen und Mädchen dann zusammen mit der freien Museumsmitarbeiterin Sandra Kriszt die Identität und Lebensweise des Bestatteten.
„Toll, dass der Museumstag in Worms auch in diesem Jahr wieder auf große Resonanz gestoßen ist und insgesamt rund 600 Besucher, darunter zahlreiche Familien, ins Nibelungenmuseum, das Museum der Stadt und das Museum Heylshof gelockt hat“, freute sich Dr. Mückain, wissenschaftlicher Leiter des städtischen Museums und des Nibelungenmuseums sowie Kurator des Museums Heylshof: „Es wurde ein vielseitiges Programm zusammengestellt, dass nicht nur spannende Einblicke in die jeweiligen Häuser und deren Angebote, sondern auch in die Museumsarbeit an sich gewährte.“ Bürgermeister Kosubek ergänzte: „Vor allem durch die abwechslungsreichen museum live-Workshops konnten sich die jungen Museumsbesucher spielerisch und kreativ geschichtlichen und wissenschaftlichen Themen annähern. Ein tolles Angebot, durch das Kinder und Jugendliche auch die Scheu vor vermeintlich trockenen Museumsbesuchen verlieren.“