Rund 750 Jugendliche sind am 25. Mai in Weinheim erstmals aufgerufen, zur Urne zu gehen

Auf die Wahl ab 16 einstimmen

Jugendgemeinderat wirbt an den Schulen.

Statistiken sind immer so eine Sache. Aber es stimmt schon: Wenn alle Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren am Sonntag, 25. Mai 2014, von ihrem erstmaligen Wahlrecht Gebrauch machen, dann können sie sehr wohl etwas bewegen. Zum Beispiel: Wenn sich die rund 750 Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren, die in Weinheim wohnen, bei der Kommunalwahl an die Urne trauen – was sie erstmals dürfen – und man deren Stimmen auf das Wahlergebnis von 2009 anwendet (bei einer angenommenen Wahlbeteiligung von 50 Prozent), dann können sie rein rechnerisch über zwei Sitze entscheiden. Die jungen Leute staunten nicht schlecht, als sie das am Donnerstag hörten. Da geht was.

In dieser Woche haben die jugendlichen Mitglieder des Weinheimer Jugendgemeinderates gemeinsam mit Gabriele Lohrbächer-Gérard, der Referentin des Oberbürgermeisters, mit ihrer Werbetour an weiterführenden Weinheimer Schulen begonnen. Sie werben für keine Parteien und Listen, sondern nur für das eine Ziel: „Wählen ab 16.“ Mit Präsentationen und echten Stimmzetteln zum Anfassen begannen sie mit den Info-Veranstaltungen im Werner Heisenberg-Gymnasium und der Dietrich-Bonhoeffer-Schule (mit Beteiligung aus dem Privatgymnasium), jetzt folgt noch die Friedrich-Realschule, dann dürften alle Jugendlichen auf die bevorstehende Wahl eingestimmt sein. 

„Das Interesse war groß, die Nachfragen durchaus sachkundig, wir wünschen und glauben, dass viele Jugendliche auch wirklich von ihrem neuen Recht Gebrauch machen und wählen gehen“, berichtete Gabi Lohrbächer-Gérard nach dem ersten Termin. Die Jung-Politiker und die Rathaus-Mitarbeiterin wandten sich mit allgemeinen Hinweisen zur Wahl, aber auch mit konkreten Ratschlägen und Informationen zum Wahlsystem und zum Grundrecht auf freie und geheime Wahlen an die Jugendlichen – die ja durchaus ein Zünglein an der Waage sein können, wenn sie sich ein Herz fassen, um ein Kreuz zu machen. Etwas mehr als 750 Jugendliche „U18“ sind am 25. Mai erstmals aufgerufen, ihr Kuvert in die Urne zu werfen. Insgesamt sind es rund 2500 Menschen, die in diesem Jahr zum ersten Mal in ihrem Leben wählen dürfen.