Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp klapp, klipp klapp! Fast meditativ sind die Geräusche einer Mühle: Das Rauschen des Wassers und die gleichmäßige Bewegung des Mühlrads. Hinzu kommt die meist landschaftlich schöne Lage der Mühlen, umgeben von der Natur eines Bachtals. Diese Gründe sprechen für die mittlerweile häufige touristische Nutzung der Mühlen in Rheinland-Pfalz. Denn nur wenige Mühlen werden noch entsprechend ihrer ursprünglichen Nutzungsform betrieben: Sie sind umgewandelt in Mühlencafés oder urige Ferienwohnungen, werden von Mühlenwanderwegen und -radwegen erschlossen oder dienen als Veranstaltungsorte mit besonderem Ambiente.
Anlässlich des Deutschen Mühlentags am 9. Juni 2014 werden nachfolgend einige besondere Mühlen in Rheinland-Pfalz beschrieben:
Wandern und Radfahren im Pfälzer Mühlenland
Im Pfälzer Mühlenland, der einstigen Kornkammer der Südwestpfalz, können Besucher die Tradition der Mühlen und die Bedeutung der Landwirtschaft für die Region auf neuen Rad- und Wanderwegen entdecken. Diese führen durch die schöne Landschaft des Naturparks Pfälzerwald, der Saarpfalz und des Naturparks Nordvogesen im benachbarten Frankreich. Dabei verbinden sie die Mühlen am Wegesrand, seien es die letzten Mahlmühlen, in denen die eigenen Produkte auch zum Verkauf angeboten werden, oder die Mühlengaststätten, in denen regionale Spezialitäten serviert werden. Informationen gibt es unter www.pfaelzer-muehlenland.de.
Traumschleifen-Wanderungen im Hunsrück: Zu Mühlen, Felsen und Mooren
Das wilde Baybachtal führt vom vorderen Hunsrück hinunter nach Burgen an der Mosel. Gleich mehrere Traumschleifen, das sind die ausgezeichneten Kurz- und Rundwanderwege im Hunsrück, erschließen das Tal, das von Wald und Felsen, wild rauschendem Wasser und zahlreichen Mühlen geprägt ist. Einst wurden 26 Mühlen von der Wasserkraft des Baybachs angetrieben, Getreide-, Öl-, Säge- und Wollmühlen. Viele sind noch gut erhalten, andere nur noch Ruinen. Am 11. Mai 2014 wird die 15,3 Kilometer lange Traumschleife Oberes Baybachtal eingeweiht. Ebenso wie die 10,5 Kilometer lange Traumschleife Baybachklamm erschließt sie das Baybachtal und seine Mühlen ebenso wie die weite Landschaft des Hunsrücks.
Die 6,5 Kilometer lange Traumschleife Ölmühlentour startet an der historischen Ölmühle südlich von Morbach und führt von dort aus auf den Höhenkamm des Idarwalds, wo sich tolle Aussichten bieten. Zurück geht es über Stege im Moor des Ortelsbruchs. Die 250 Jahre alte Ölmühle wurde originalgetreu renoviert, so dass dort die Herstellung von Rapsöl anschaulich demonstriert werden kann. Informationen gibt es unter www.hunsruecktouristik.de.
Die Mühlenroute in der Eifel: Wassermühlen und eine Einkehr im Kloster
Wassermühlen entlang der Flüsse Lieser und Salm prägen die 31 Kilometer lange Mühlenroute, die zu den Erlebnisschleifen – den zertifizierten Rundwegen am Eifelsteig – gehört. Entlang der Flüsse, durch enge, dicht begrünte Täler führt die erste Tagesetappe, an deren Ende als Übernachtungsort die Zisterzienserabtei Kloster Himmerod wartet. Am zweiten Tag führt die Mühlenroute durch Weinberge, mit Panoramablicken auf Wittlich und die umgebenden Höhenzüge, zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung. Informationen gibt es unter www.moseleifel.de.
Der Mühlen-Radweg in Rheinhessen
Der Mühlen-Radweg verbindet, vorbei an vielen ehemaligen Mühlenstandorten, die Selz mit dem Rhein. Die anfänglich ansteigende, dann einfache Strecke ist 42 Kilometer lang. Sie beginnt in Framersheim am Selztal-Radweg und endet in Gimbsheim. Ein Kleinod ist die idyllische Seebachquelle im alten Westhofener Ortskern. Insbesondere der Seebach trieb einst durch seinen Wasserreichtum viele Mühlen an. Sehenswerte Mühlen- und Bachansichten bieten sich in Osthofen, bevor der Mühlen-Radweg über die flache Rheinebene nach Rheindürkheim und Gimbsheim führt. Informationen gibt es unter www.rheinhessen.de.
Kunst und Kultur in der Anhäuser Mühle in Monsheim
Die historische Anhäuser Mühle ist ein besonderes Gebäude: Die imposante Mühle, gelegen in einem weitläufigen Park mit alten Bäumen, ist gleichzeitig Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung und der Tourist-Information wie auch Veranstaltungsort für Aufführungen, Konzerte und Ausstellungen. So findet zum Beispiel am 28. Mai die Guitar-Gala-Night statt, am 6. Juni ist der Jazzclub Rheinhessen zu Gast und am 25. und 26. Juli wird während des Shakespeare-Weekend die Komödie „Das Wintermärchen“ aufgeführt. Informationen gibt es unter www.vg-monsheim-tourismus.de.
Schromb macht Spaß am 1. Juni: Mühlental zwischen Mosel und Maifeld
"Schromb macht Spaß" heißt der Erlebnistag im Schrumpftal, der am 1. Juni wieder in das malerische Seitental der Mosel lockt. An diesem Tag gehört das fünf Kilometer lange Tal mit seinen 15 Mühlen wieder ganz den Fußgängern. Dichter Wald und weite Wiesen prägen das Schrumpftal zwischen Hatzenport an der Mosel und Münstermaifeld-Metternich, das an dem Erlebnistag zudem mit einem vielfältigen Programm lockt. Die Besucher wandern von Mühle zu Mühle vorbei an Ständen mit ausgewählten Produkten, Erzeugnissen aus der Region und handwerklichen Vorführungen. Die Mühlen laden zum Verweilen bei regionalen Spezialitäten und musikalischer Unterhaltung ein. Informationen gibt es unter www.schrumpftal.de.
Braunfels an der Lahn: Märchenschloss und Stadtmuseum Obermühle
Hoch über dem Lahntal thront auf einem Basaltfelsen das Braunfelser Märchenschloss mit seiner zinnenreichen Silhouette. Auch die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern und der Kurpark laden zu einem Besuch in Braunfels ein. Neben dem Schloss gehört die Obermühle zu den ältesten Gebäuden in Braunfels. Sie diente zunächst als Wehrturm, deren Schießscharten noch erkennbar sind, und zur Sicherung zweier sich kreuzender Handelsstraßen. Heute beherbergt sie das Stadtmuseum, in dem das Leben der Bürger, Handwerker und Bauern in der zweiten Hälfte des 19. bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts darstellt wird. Informationen gibt es unter www.braunfels.de