Öffentliches Bewusstsein für die Baukultur im Alltag zu schärfen – das ist das erklärte Ziel der Auszeichnung „Beispielhaftes Bauen“, die im Landkreis Karlsruhe von der Architektenkammer unter Schirmherrschaft von Landrat Dr. Christoph Schnaudigel ausgelobt wurde.
Insgesamt zwanzig preiswürdige Bauwerke aus den Jahren 2006 bis 2013 wurden prämiert – und fast jede dritte Urkunde ging nach Bruchsal. Im Rahmen einer Feierstunde begrüßte Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick die Architekten und Bauherren der sechs ausgezeichneten Bruchsaler Objekte im Rathaus am Marktplatz, wo für einige Wochen die begleitende Ausstellung zu den einzelnen prämierten Objekten zu sehen war.
„Gute Architektur ist nicht nur eine Frage des Geldbeutels“, stellte die Oberbürgermeisterin in ihrer Begrüßung fest, „sie ist vor allem eine Frage des Bewusstseins.“ Dass in diesem Zusammenhang auch die Stadt Bruchsal selbst – für die energetische Sanierung der Johann-Peter-Hebel-Schule – eine Auszeichnung erhalten hat, konnte Petzold-Schick als gelungenes Beispiel für einen engen Schulterschluss aller Projektbeteiligten werten: „Architekten, Bauherren und Kommunen müssen zusammenspielen.“
Für die Architektenkammer benannte Moritz Ibele die Auszeichnung gut gestalteter Architektur aus allen Lebensbereichen als eines der Wettbewerbsziele. Das spiegle sich gerade in Bruchsal idealtypisch wider, umfassen doch die ausgezeichneten Objekte die ganze Bandbreite vom privaten Wohnhaus über kirchliche und soziale Einrichtungen bis hin zum Industriegebäude. So zählt neben der Johann-Peter-Hebel-Schule der Kindergarten Merlin ebenso zu den Exempeln für beispielhaftes Bauen wie der Ausbau der Augenklinik im Fürst-Stirum-Krankenhaus und die Neuapostolische Kirche in der Friedhofstraße. „Eindrucksvoll wie ein Monolith in der Landschaft“, so heißt es in der Begründung, füge sich dieses neue Gotteshaus unter hervorragender Nutzung der Hangsituation in die Landschaft ein. Markant auch, und hier ging die Auszeichnung an ein Wirtschaftsunternehmen, der Neubau einer Halle bei John Deere in der Industriestraße mit überzeugender und abwechslungsreich gestalteter Außenfassade. Aus dem Bereich des privaten Wohnungsbaus schließlich erhielten Cornelia und Dr. Patrick Vivell eine Prämierung für den Umbau ihres Hauses aus den sechziger Jahren mit zeitgemäßen Gestaltungsmitteln.
Information
Die Ausstellung „Beispielhaftes Bauen“ ist in den nächsten Monaten an weiteren Stationen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe zu sehen, so derzeit in der Fakultät für Architektur des KIT in Karlsruhe. Die Broschüre „Beispielhaftes Bauen“ mit den sechs Bruchsaler Beiträgen ist, solange der Vorrat reicht, in den Bruchsaler Rathäusern am Marktplatz und am Otto-Oppenheimer-Platz, in den Verwaltungsstellen der Stadtteile sowie weiteren Auslagestellen kostenlos erhältlich. Weitere Information per Telefon: (07251) 79-380.