Auch in diesem Jahr nimmt Lorsch mit einem eigenen Stand am Maimarkt teil und zwar sowohl die Stadt als auch ihr Weltkulturerbe (Halle 01, Stand 0186). Und das immerhin auf der größten Regionalmesse Deutschlands. 350.000 Besucher erwarten die Veranstalter der Messe, die letztes Jahr 400 Jahren alt war. Dass die Karolingerstadt unter den 1500 Ausstellern ist, verdankt sich dem Umstand, dass die für den Maimarkt verantwortliche Familie Goschmann in Lorsch wohnt.
Schon vor drei Jahren boten die Gönner ihrer Heimatstadt an, vor dem und im Jubiläumsjahr einen Stand auf der Verbrauchermesse zur Verfügung zu stellen. Nicht nur, dass Goschmanns dieses Versprechen hielten: 2014 haben sie eine um weitere 12 m2 große Koje für Lorsch gerichtet und damit die Standlänge auf 10m ausgedehnt. „Ein unglaubliches Geschenk für die Stadt, die damit eine einmalige Werbemöglichkeit hat“, dankt man aus dem Stadthaus den Maimarktbetreibern. Denn – wie ein Gang über die Messe zeigt – so eine exklusive und umfassende Präsentation können sich Kommunen in der Regel schlicht nicht leisten.
Dementsprechend hat man sich seitens der Stadt auch wieder angestrengt, was die Standgestaltung betrifft. Schon im letzten Jahr hatte Lorsch Aufsehen erregt mit einem Stand, der ein riesig vergrößertes Aquarell zeigte und damit ein Lorsch, das von bunten Frühlingsblumen überwachsen ist. In diesem Jahr – dem Jubiläumsjahr – zeigt man dazu das neue karolingische Freilichtlabor Lauresham. Und so reiht sich jetzt an ein Narzissen-bewachsenes Rathaus und eine mit Maiglöckchen geschmückte Königshalle das frühmittelalterliche Dorf mit Schweinen, Schafen, Hühnern und – natürlich – den beiden Klosterochsen, der Odenwald bildet den Horizont. „Die Leute sollen das Gefühl haben, in eine lebendige, märchenhafte Landschaft hineinzuschauen, die sie wiedererkennen“, so die Leiterin des Kultur- und Tourismusamtes, Gabi Dewald. „Das Ganze muss Lust dazu machen, nach Lorsch zu kommen und Teil des Geschehens zu werden.“ Dass man nun auch gestalterisch am Stand Schulter an Schulter mit dem Welterbe Areal Kloster Lorsch steht ist dem Umstand zu verdanken, dass sich die Kommune stark bei dessen Vermarktung engagiert. „Das ist eine sehr gelungene Partnerschaft – wie man unschwer an dem schönen gemeinsamen Stand sieht“, findet Dewald. „Die Leute interessieren sich sehr dafür, was es jetzt Neues in Lorsch gibt und wann und wie das UNESCO Weltkulturerbe wieder eröffnet wird.“
Jeden Tag gibt es hier außerdem Sonderthemen zu denen Spezialisten und Expertinnen Auskunft geben: Tabak, Radfahren, Pfingstrosen oder etwa die Museumspädagogik bilden dabei Schwerpunkte. Und auch einzelne Gastronomen und Unternehmer der Stadt nehmen die Chance wieder wahr, sich tageweise am Stand zu präsentieren. Und natürlich gibt es Informationen zum diesjährigen 1250. Gründungsjubiläum Lorschs „Mönche, Kaiser, Tabakbauern“ und den geplanten Veranstaltungen. „Das Standpersonal hat alle Hände voll zu tun!“ lacht die Amtsleiterin. „Gut für Lorsch!“