Er liegt im Trend und trifft den Geschmack von Weinfreunden und Verbrauchern: Der Grauburgunder – Abkömmling aus der populären Burgunder-Familie. 2011 feierte die Rebsorte ihren 300. Geburtstag. Sie steht nun im Rampenlicht des Bergsträßer Weintreffs 2014.
Die Winzer des Weinanbaugebietes Hessische Bergstraße und Gebietsweinkönigin Franziska Jourdan laden zum Bergsträßer Weinfrühling ein. Dieser startet mit der großen Probe der Jungweine beim Bergsträßer Weintreff (26. April von 15 bis 21 Uhr) im südhessischen Bensheim (Bürgerhaus).
Bekannte Winzer und hoffnungsvolle Neulinge von der Hessischen Bergstraße und der „Odenwälder Weininsel“ (Groß-Umstadt) sind in diesem Jahr dabei und lassen sich über die Schulter und ins Weinglas schauen. Darunter finden Weinfreunde sowohl leichte Qualitätsweine in weiß, rosé oder rot für den Sommerabend – als auch ausgesuchte Spitzenweine aus den besten Lagen.
Grauburgunder: Das junge Format des Ruländers
Der Grauburgunder gilt als Mutation des Spätburgunders, ist jedoch trotz seiner blaugrauen Trauben eine Weißweinsorte. Die Mehrzahl der Trauben wird zum Beginn ihrer Vollreife geerntet, der Wein trocken ausgebaut und dann als Grauburgunder bezeichnet. Die halbtrockenen und die restsüßen, fülligen Varianten werden als Ruländer angeboten.
Heute gehört Deutschland mit rund fünftausend Hektar zu den weltweit größeren Anbaugebieten. An der Hessischen Bergstraße wurde Grauburgunder ab Mitte der 1970iger Jahre zunehmend angebaut. Heute sind 43 von 448 Hektar (9,6 Prozent) damit bestockt. An der Bergstraße ist er nach Riesling und Spätburgunder die drittwichtigste Sorte und gehört im Sortenspiegel zu den Trendsorten. Grund: Der Grauburgunder kommt wegen seiner sanften Säure und seinem fruchtigen Aroma beim Verbraucher gut an und erzielt mittlerweile in Deutschland höchste Weinpreise.
Experten empfehlen, sich zeitnah mit ihrem Lieblings-Grauburgunder einzudecken. „2014 wird der junge Grauburgunder erneut rasch ausgehen“, prognostizieren sie. Dies liege nicht nur am Modetrend der Sorte, sondern auch an der guten aber geringeren Lesemenge im zurückliegenden Weinjahr.
Zu Gast: Spitzenwinzerin vom Mittelrhein
Neben den Weinen von der Bergstraße können die Gäste des Weintreffs ein Weingut vom Mittelrhein kennenlernen, das Weingut Toni Jost. Peter Jost gilt als Vorreiter des Anbaus hochwertiger Weine am Mittelrhein und hat viel für die Förderung der Steillagen getan. Das Weingut, Mitglied im Verband der Prädikatsweingüter, wird mittlerweile überaus erfolgreich von Tochter Cecilia Jost geleitet. Alljährlich ist das Weingut unter den von Weinkennern und Journalisten ausgesuchten besten 100 Weingütern Deutschlands zu finden. Der Betrieb umfasst 15 Hektar Rebenfläche, davon 80 Prozent Riesling.
Karten für den Bergsträßer Weintreff sind im Vorverkauf bei der Tourist-Information der Stadt Bensheim und bei allen teilnehmenden Weingütern zu erhalten. Mehr Infos zum Weinfrühling gibt es unter www.bergstraesser-weinfruehling.de und unter www.twitter.com/Weinfruehling