In der Woche nach Ostern, vom 22. bis 26. April 2014, werden 80 bis 90 Speyerer in die Emilia Romagna reisen, um mit italienischen Freunden ein ganz besonderes Jubiläum zu feiern: Seit 25 Jahren gibt es enge Verbindungen in die kulturhistorisch bedeutsame Stadt an der Adria mit ihren byzantinischen Kirchen und Mosaiken.
Ein Vierteljahrhundert ist man sich seit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde 1989 näher gekommen – mit unzähligen Begegnungen im kulturellen, sportlichen und auch im politischen Bereich. Neben Oberbürgermeister Hansjörg Eger wird eine kleinen Delegation von Speyerer Stadträten nach Ravenna reisen, um in einem Arbeitstreffen mit ravennatischen Kolleginnen und Kollegen die Leitlinien für die künftige Zusammenarbeit der beiden Städte festzulegen.
Auch die Speyerer Bürgerschaft wird bei den Jubiläumsfeierlichkeiten gut vertreten sein: Der Freundeskreis Speyer-Ravenna unter der Regie von Barbara Mattes wird zum Jubiläum die schon traditionelle Bürgerreise nach Ravenna antreten. Der Künstlerbund Speyer gestaltet eine gemeinsamen Ausstellung mit Künstlern aus Speyer und Ravenna. Schülerinnen und Schüler der städtischen Musikschule sind mit deren Leiter, Bernhard Sperrfechter, für ein Konzert mit dem „Istituto musicale Guiseppe Verdi“ in der Mosaik-Stadt engagiert.
Eine ganz besondere Ehre wird in Ravenna Oberbürgermeister Hansjörg Eger zu Teil: Am 25. April 2014, zum Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus, wird mit Eger erstmals ein deutscher Kommunalpolitiker auf der Piazza del Popolo zur Bevölkerung von Ravenna sprechen. Gefeiert wird in Italien an diesem Tag nicht nur das Ende der national-sozialistischen Besatzung, sondern auch der endgültige Zusammenbruch von Mussolinis Regime – ein ganz besonderer Feiertag für die Italiener.
Zum Jubiläum uraufgeführt wird in Ravenna auch ein deutsch-italienisches Theaterprojekt, bei dem das Kinder- und Jugendtheater Speyer und die ravennatische „Compagnia Beppe Aurilia“ beteiligt sind: Im Café „Ya Si“, so der Titel des Stückes, treffen sich italienische und deutsche Gäste. Dort erzählen und spielen sie – wie selbstverständlich in beiden Sprachen – Episoden aus ihrem Leben und reflektieren über die Geschichten und Klischee-Vorstellungen des jeweils anderen Landes. Tanz, Musik und Gesang begleiten diese Begegnungen. Das Stück steckt voller Überraschungen, Humor und surrealen Elementen. Mit angehaltenem Atem verfolgt der Zuschauer die fantasievollen Verwicklungen und die Unterschiede zwischen Italien und Deutschland. Am 25. April wird „Café? Ja! Si!“ im „Teatro Rasi“ in Ravenna uraufgeführt. Die deutsch-italienische Co-Produktion wird am 16. und 17. Mai auch im Speyerer Kinder- und Jugendtheater zu sehen sein.