Am heutigen Samstag Nachmittag, den 5. April 2014, machte der Apostolische Nuntius in der Bundesrepublik Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, seinen offiziellen Antrittsbesuch bei Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl, der ihn mit seiner Frau Dr. Maike Kohl-Richter in seinem Wohnhaus in Ludwigshafen empfing. Der Apostolische Nuntius wurde vom Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Nuntiatursekretär Monsignore Dr. Tuomo T. Vimpari begleitet.
Der Erzbischof, der seit November 2013 im Amt des Apostolischen Nuntius’ in Deutschland ist, dankte zunächst dem Menschen und Staatsmann Helmut Kohl für dessen stets gute Beziehungen zum Heiligen Stuhl, zur katholischen Kirche in Deutschland und in Europa und sprach vor allem auch über die Bedeutung einer christlich inspirierten Politik für das Gemeinwohl in Gerechtigkeit und Frieden. Zugleich übermittelte der Nuntius Helmut Kohl aus Anlass seines 84. Geburtstages am 3. April die Segenswünsche des Heiligen Vaters Papst Franziskus.
Zentrales Gesprächsthema mit dem Kanzler der Einheit und Ehrenbürger Europas war vor allem Europa, dies auch mit Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine und um die Krim. Der Nuntius, der über lange Jahre auch Apostolischer Nuntius in der Ukraine war, sprach mit dem Bundeskanzler intensiv über seine Erfahrungen vor Ort. Er unterstrich zugleich den Wunsch vieler europäischer Völker, am europäischen Einigungsprozess beteiligt zu werden, damit Europa das eine und gemeinsame Haus aller werde. Die Sorge um den Menschen werde im Engagement für die Menschenrechte und insbesondere für die Religionsfreiheit greifbar, betonte Erzbischof Eterović. Bundeskanzler Kohl habe sich hierfür stets eingesetzt. Helmut Kohl wies seinerseits darauf hin: „In der schwierigen Lage um die Ukraine und im Verhältnis zu Russland kommt es jetzt vor allem darauf an, besonnen zu bleiben und respektvoll miteinander umzugehen.“ Er ergänzte, auch Russland sei im übrigen, und zwar nicht nur geographisch, sondern auch durch Geschichte und Kultur ein Teil unseres Europas. Das werde gerne vergessen. Jetzt gehe es darum, in gemeinsamer Verantwortung für Europa und die Welt, die schwierige Situation im friedlichen Miteinander zu lösen.