„Um die Population freilebender Katzen nicht weiter steigen zu lassen, sollte jeder Katzenhalter freilaufende Kater und Katzen rechtzeitig kastrieren lassen“, rät Dr. Andreas Pick, stellvertretender Leiter der Veterinärabteilung im Ordnungsamt. So könne jeder Katzenhalter einen praktischen Beitrag zum Tierschutz leisten.
Freilebende Katzen haben ihr Revier häufig auf verwilderten Grundstücken, verlassenen Fabrikgeländen oder Friedhöfen. Viele dieser Tiere sind krank, unterernährt oder verletzt. In der Regel stammen freilebende Katzen von Katzen aus Privathaushalten ab, deren Fortpflanzung nicht kontrolliert wurde. Fortpflanzungsfähige Katzen können im Jahr zwei bis drei Mal jeweils vier bis sechs Junge bekommen. „Bereits im Frühjahr beginnt der Katzenjammer“, erklärt Pick. „Lautstark buhlen die Kater um die Gunst der Kätzinnen.“ Die Folgen sind, wie auch in Heilbronn, überfüllte Tierheime, denn oftmals werden die ungewollten Welpen dort abgegeben oder schlimmstenfalls sich selbst überlassen.
Und nur ein Teil dieser Kätzchen hat Glück und landet später wieder im Tierheim, wo sie versorgt werden. „Die anderen kommen um oder verwildern und müssen um ihr Überleben kämpfen“, so Pick. Die große Anzahl freilebender Katzen stellt die Tierschutzvereine und Kommunen gleichermaßen vor große, manchmal nahezu unlösbare – auch finanzielle – Aufgaben.
Die städtischen Veterinäre verweisen auf einen weiteren Vorteil von Kastration bei Hauskatzen: Der Bewegungsradius kastrierter Katzen wird in der Regel kleiner, weshalb sie auch weniger durch den Straßenverkehr gefährdet sind. „Wenn zusätzlich noch eine Kennzeichnung mit einem Chip oder einer Tätowierung und eine Registrierung beim Deutschen Haustierregister erfolgt, wird jedes Tier unverwechselbar. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tier seinem Besitzer bei Verlust zurückgebracht werden kann“, betont Pick.