„Damit ihr Hoffnung habt“ ist der Titel eines Liedes der a-capella-Gruppe „wise guys“. Das Vokalensemble des Theodor-Heuss-Gymnasiums eröffnete mit diesem Lied die Preisverleihung im Fach Religion durch das katholische Stadtdekanat. „Treffend“ nannte Dekan Alban Meißner dieses Stück – treffend für das Leben der Schulabgänger, die an diesem Abend im Mittelpunkt standen, für die Zukunft des Schulfachs Religion und für die Kirche insgesamt.
Viel kirchliche Prominenz war auch in diesem Jahr wieder zu der Verleihung gekommen, mit der das Dekanat Schülerinnen und Schüler auszeichnet, die sich besonders im Fach Religion engagiert haben. Erstmals wurden in diesem Jahr Absolventen aller Schularten ausgezeichnet, von Gymnasien und berufsbildenden Schulen und von Realschule Plus, Integrierte Gesamtschule und Förderschule.
Unter den Preisträgern war beispielsweise Marcel Müller vom Gymnasium an der Integrierten Gesamtschule Ernst Bloch. Er wurde von der Religionslehrerin und den Mitschülern als Preisträger vorgeschlagen und denkt gerne an den Religionsunterricht zurück: „ Jesus fasziniert mich“, erzählt er, „und die Diskussionen um ethische Fragen – was ist richtig, was ist falsch – haben mich immer begeistert“. Auch für Sandy-Christin Naumann vom Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium war Religion „eines der Fächer, die mich besonders interessiert haben.“ Im Grundkurs Religion hat sie es das vertrauensvolle Verhalten mit den Mitschülern besonders geschätzt: „Der Unterricht war eine einzige Diskussionsrunde, in der wir offen über Dinge diskutieren konnten, die im Leben wichtig sind.“
Statt eines Festredners hatte das Dekanat in diesem Jahr den Geschichtenerzähler Thomas Hoffmeister-Höfener eingeladen. Er trägt dazu bei, dass auch in Ludwigshafen die uralte Kunst des Geschichtenerzählens wieder lebendig wird. Begonnen hat er damit durch die Erzählwerkstatt. Sie war eines der Projekte der „Offensive Bildung“, des Programms zur Förderung der frühkindlichen Bildung in Kindertagesstätten. Zahlreiche pädagogische Fachkräfte und Interessierte sind seit 2005 im freien Erzählen ausgebildet worden; es war ein Projekt, für das die katholische Kirche in Ludwigshafen verantwortlich war, und das in der Erzählwerkstatt im Heinrich Pesch Haus weiterlebt.
Dekan Meißner verurteilte in seiner Ansprache nicht die moderne Kommunikation via Internet und verschiedene Kanäle, aber: „Kommunikation face to face kann durch nichts ersetzt werden“, betonte er. „Ein guter Erzähler“, fuhr er fort, „fesselt nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene“. Und Thomas Hoffmeister-Höfener sei ein Erzähler, „der so erzählt, dass es zu einem ganzheitlichen Erlebnis wird“.
Mit Geschichten aus verschiedenen Kulturen und Religionen verstand dieser es, die Jugendlichen und ihre Eltern und Begleiter zu faszinieren. Sie lachten und schmunzelten, sie wurden aber auch zum Nachdenken angeregt, wie das „wahre Glück“ zu finden sei. Diese Geschichte, in der es darum ging, das Glück zu entdecken, ohne aus dem Blick zu verlieren, was einem anvertraut ist, nahm der Erzähler als Stichwort für seine persönlichen Glückwünsche: „Vielleicht haben Sie etwas entdeckt, was Ihnen anvertraut wurde, ein kleines Stück Hoffnung, Friede, Achtung oder Respekt – etwas, worauf Sie achten müssen, weil sonst das wirkliche Glück vielleicht gar nicht möglich ist.“
Die Preisträger:
Berufsbildende Schulen Naturwissenschaften: Sarah Möbus, Pietro Cammalleri ;
Technik 1 /Technisches Gymnasium: Annika Allbach, Clemens Barth;
Wirtschaft I (Süd), Wirtschaftsgymnasium: Robin Stephan;
Carl-Bosch-Gymnasium: Patrick Hanus, Jonas Kunath
Geschwister-Scholl-Gymnasium: Lara Neff, Vanessa Wanner
Gymnasium an der Integrierten Gesamtschule Ernst Bloch: Muriel Klein, Marcel Müller, David Bresson
Heinrich-Böll-Gymnasium: Julia Merk, Julia Mozhiparambil
Max-Planck-Gymnasium: Alexander Finke, Julia Hörchner
Theodor-Heuss-Gymnasium: Laura Diefenthal, Viktoria Pohl
Integrierte Gesamtschule Gartenstadt: Matthias Seegers, Franziska Hoferer, Lukas Muciek
Ernst-Reuter Realschule Plus: Denise Fontana
Förderschule an der Blies. Adrian Mottl