Vermeintliche Männer- beziehungsweise Frauenberufe auszuprobieren, das ist der Sinn des jährlich stattfindenden Girls´ und Boys´ Day. Auch bei der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße konnten insgesamt sieben Jugendliche die verschiedenen Berufsbilder „ausprobieren“.
Rosanna Stolz und Janine Kuroczik vom Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern hatten dabei die einmalige Chance einer Berufspolitikerin über die Schultern zu schauen und begleiteten Landrätin Theresia Riedmaier einen Tag lang bei ihren terminlichen Verpflichtungen. Unter anderem konnten sie eine Pressekonferenz der PfalzWein e.V. in Speyer live miterleben und verschiedene dienstliche Besprechungen verfolgen.
Marlene Roth besucht normalerweise die 9. Klasse der Realschule Plus in Kandel. Den Girls` Day nutzte sie um die verschiedenen Aufgabenbereiche im Gesundheitsamt näher unter die Lupe zu nehmen.
Esther Fani (Otto-Hahn-Gymnasium Landau) und Nadine Beckmann (Copernicus Gymnasium Philippsburg) blickten den Herren der Bauabteilung über die Schultern. Hierbei konnten sie im Besonderen die Bereiche Baukontrolle und Hochbau kennenlernen.
Sven Stonde von der Realschule Plus in Kandel betätigte sich als Hauswirtschafter im Casino. Jonathan Frank tauschte für diesen Tag die Integrierte Gesamtschule Landau mit dem Jugendamt des Kreises und lernte den Beruf des Verwaltungsfachangestellten kennen – normalerweiser ein typischer Frauenberuf.
Am bundesweiten Girls` und Boys` Day haben Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse die Möglichkeit, sich so genannte „Mädchen- bzw. Jungenuntypische“ Berufe anzuschauen und ein realistisches Bild der Tätigkeit zu gewinnen. Ziel ist es, Mädchen Lust auf naturwissenschaftliche, technische, wissenschaftliche oder auch handwerkliche Berufe zu machen. Jungen haben an diesem Tag die Möglichkeit in einen typischen Frauenberuf hinein zu schnuppern. Hauptsächlich wollen die Organisatoren das Augenmerk der Jungs auf den pflegerischen wie auch erzieherischen Bereich lenken.
„Es ist unglaublich wichtig, den Mädchen und Jungen die Vielfalt ihrer beruflichen Möglichkeiten aufzuzeigen und sie aus den stereotypischen Vorstellungen herauszuholen. Es ist beispielsweise so, dass 50% aller Mädchen sich für einen der zehn beliebtesten Berufe entscheiden, wie z. B. Bürokauffrau, Arzthelferin, Kauffrau im Einzelhandel, Friseurin oder ähnliches. Insgesamt könnten sie jedoch aus über 400 Ausbildungsberufen frei wählen. Jungs für die Berufe Erzieher, Grundschullehrer und Altenpfleger zu begeistern würde unserer Gesellschaft sicherlich auch gut tun“, betonte die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Barbara Dees.