Sie ist eine von bundesweit 65 „Eine-Welt-Promotoren“: Ann-Marie Schlutz. Die 30-jährige Ethnologin aus Mainz hat vor kurzem die Nachfolge von Theresa Bittschi angetreten. Sie wird als Fachpromotorin die Kampagne „Gutes Leben. Für alle!“, die gemeinsam vom Bistum Speyer, dem Katholikenrat der Diözese Speyer und dem Hilfswerk Misereor organisiert wird, unterstützen.
Außerdem leistet sie in Kooperation mit der Initiativgruppe Eine Welt Speyer e.V. Bildungsarbeit und ist im Auftrag des Entwicklungspolitischen Landesnetzwerks Rheinland-Pfalz ELAN e.V. für die Vernetzung umwelt- und entwicklungspolitisch tätiger Gruppen in Rheinland-Pfalz zuständig.
Das Promotoren-Programm, das von Bund und Ländern gemeinsam finanziert wird, wurde 2013 gestartet. Es hat zum Ziel, das bürgerschaftliche entwicklungspolitische Engagement in Deutschland zu stärken und innovative Eine-Welt-Ansätze flächendeckend zu fördern. In den beteiligten Ländern stärken und initiieren die Promotorinnen und Promotoren Engagement zu jeweiligen Schwerpunktthemen durch landesweite Vernetzung, Vermittlung von Wissen sowie Kompetenzen und Bildungsangebote. In Rheinland-Pfalz gibt es im Rahmen des Programms seit letztem Jahr zwei Fachpromotoren-Stellen.
Eine dieser Stellen als neue Fachpromotorin für Umwelt und Entwicklung hat jetzt Ann-Marie Schlutz angetreten. Die Stelle wurde 2013 in Kooperation des Entwicklungspolitischen Landesnetzwerks Rheinland-Pfalz ELAN e.V. mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) und der Landesregierung Rheinland-Pfalz geschaffen. Anstellungsträger ist ELAN e.V., das sich bei der Schaffung der Promotoren-Stelle für die Bewerbungen des Weltladens Speyer und des Katholikenrates im Bistum Speyer entschieden hatte.
Nach ihrem Ethnologie-Studium in Mainz mit dem Schwerpunkt internationale Entwicklungszusammenarbeit war Ann-Marie Schlutz fast zwei Jahre in Bolivien und arbeitete zunächst als Praktikantin, dann als Beraterin für eine deutsche Entwicklungsorganisation in einem Programm für nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung. „In diesen zwei Jahren habe ich sehr viel über kleinbäuerliche Landwirtschaft, Landrechte von Indigenen, Ernährungssicherung und Armut, Klimawandel und Anpassung an den Klimawandel gelernt“, berichtet Schlutz. „Ich habe in Bolivien erlebt, wie sich unser Ressourcenverbrauch und unser Lebensstil dort negativ auswirken. Schon heute ist in Bolivien der Klimawandel sehr spürbar.“ Diese Erfahrung motiviert die junge Frau sich in Deutschland für eine Veränderung des Lebensstils zu engagieren. „In dieser Frage ist Deutschland ein Entwicklungsland. Deshalb ist es wichtig, sich hier damit auseinanderzusetzen, wie wir unseren Lebensstil so verändern können, damit das Leben für alle Menschen gerechter wird.“
Das Engagement für „Gutes Leben. Für alle!“ ist für sie nicht nur ein Job sondern liegt ihr auch persönlich am Herzen. Zurzeit läuft noch die Impulsphase der im August 2013 gestarteten Kampagne, in der 1000 Antworten auf die Fragen: "Gutes Leben. Für alle! – Was bedeutet das für mich? Und wie kann mein Beitrag dazu aussehen?" gesucht werden. Zahlreiche Menschen haben schon eine Antwort gefunden, nachzulesen sind alle auf der Internetseite www. www.gutesleben-fueralle.de. Dort findet man neben der Möglichkeit, die eigene Antwort auf die Fragen „loszuwerden“, Denkanstöße sowie Informationen für die Umsetzung der Kampagnenziele in allen Lebensbereichen.
Kontakt:
Das Büro der Promotorin ist in Speyer in der Korngasse 31 (Weltladen Speyer) angesiedelt. Telefon: 06232/6052598, E-Mail: umwelt@elan-rlp.de