„Dieser Anlass bereichert mich durch die Kontakte und Gespräche mit Ihnen allen – dienstlich aber auch persönlich – immer wieder sehr, weil ich das schöne Gefühl spüre, dass unsere Stadt durch Sie alle bunter und lebendiger wird.“ Mit diesen Worten überreichte Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard jetzt bei der Volkshochschule Badische Bergstraße eine ganze Reihe von Zertifikaten an Menschen, die aus allen Herren Ländern in Deutschland angekommen sind und hier im Berufsleben und der Gesellschaft Fuß fassen wollen.
Die Teilnehmer (von A wie Afghanistan und Algerien bis U wie Ukraine und Ungarn) hatten zuvor bei der VHS Sprachkurse besucht und wurden mit weiteren hilfreichen Informationen über Deutschland geschult. Vor der Übergabe waren die erfolgreichen Teilnehmer von VHS-Leiterin Dr. Cristina Ricca und ihrem Stellvertreter Klaus Rippel begrüßt worden. Glückwünsche wurden auch von Hartmut Michel, dem Regionalkoordinator des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), übermittelt. Klaus Rippel informierte über die Intention und den Ablauf der Kurse.
„Ich bin der VHS sehr dankbar“, so Bernhard, „dass sie in Weinheim zu einem ganzen Kreis von Einrichtungen und Gruppen gehört, die sich sehr intensiv dem Thema Integration widmen.“
Die Kommune, die in Weinheim als kommunale Verantwortungsgemeinschaft begriffen werde, sei eben der richtige Ort für Integration. Bernhard: „Hier kommen Sie an, hier findet Ihr Alltag statt, hier nehmen Sie in erster Linie Ihre Umwelt als Mit-Welt wahr, hier entwickelt sich Ihr Lebensgefühl. Hier entscheidet es sich, ob Sie in dieser Stadtgesellschaft am Rande stehen bleiben oder als integrativer Teil von ihr diese Stadt bereichern können mit all dem Neuen, das Sie einbringen.“
Nach einer Interviewrunde mit Kursleiterinnen und Absolventen ergaben sich noch eine Reihe interessanter Gespräche und persönlich Kontakte. Relativ zahlreich, erfuhr der OB unter anderem vom jungen Spanier Christian Castro Navarro, sind junge Menschen von der iberischen Halbinsel aktuell in den Integrationskursen vertreten. Das hängt mit der hohen Jugendarbeitslosigkeit zusammen, die in Spanien herrscht, sowie mit der Angst, im Heimatland keinen Arbeitsplatz zu finden – während in Deutschland qualifizierte Arbeitskräfte gesucht werden. Castro Navarro zum Beispiel kann in Deutschland eine Kochlehre beginnen, wenn er gut genug Deutsch spricht. Dank der VHS ist er auf bestem Wege.