17 Monate war die Landauer Marienkirche wegen grundlegender Sanierung geschlossen. Am vergangenen Wochenende ist das Gotteshaus wieder eröffnet worden mit zwei Großereignissen: Zunächst nutzten mehrere hundert Kirchenbesucher am Samstagabend, 22. März, die Gelegenheit, bei einer "Nacht der offenen Kirche" St. Maria in einem ganz neuen Licht zu erleben. Das mehrstündige Programm unter der Gesamtleitung von Dekanatskantor Christian Schmitz umfasste Orgelmusik, Kirchenführungen, Gesang und Gebet, eine Lichtshow – und die Begegnung.
Offiziell wieder in Dienst gestellt als Ort des Gottesdienstes wurde St. Maria am 23. März mit einem Pontifikalamt, das Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann leitete. Rund 1000 Gläubige hatten sich in der zweitgrößten katholischen Pfarrkirche der Pfalz dazu versammelt, darunter auch Vertreter von Land, Stadt und der evangelischen Kirche. Sie erlebten einen bewegenden Gottesdienst mit großer Kirchenmusik – und einem großen Team von Chorsängern, Musikern und Gesangssolisten. Aufgeführt wurde unter Leitung von Dekanatskantor Schmitz die Krönungsmesse von Mozart. Beteiligt waren unter anderem die Chorgemeinschaft an St. Maria, weitere Sängerinnen und Sänger aus den Dekanaten Landau und Germersheim, das Heidelberger Kantatenorchester sowie Solisten und die Organisten Angela Arbogast und Johannes Sieber.
Bischof Wiesemann nannte St. Maria einen "ergreifenden und schönen Ort". Das Gotteshaus sei für viele in Landau zu einem Traditionsort geworden, mit vielen Erinnerungen und mit Leben gefüllt, von der Taufe, über Hochzeiten bis hin zum Abschied von lieben Angehörigen. "Wir brauchen solche Orte, wo die religiöse Tradition unseres Lebens bewahrt ist und wo Gott in unser Leben hineinkommt." Der Bischof als auch der Landauer Dekan Axel Brecht dankten allen, die zur Sanierung der Kirche beigetragen hatten, durch Planung, Handwerk, ehrenamtliches Tun und Spendenbereitschaft. An den Baukosten für die Sanierung von St. Maria in Höhe von 1,2 Millionen Euro beteiligte sich das Bistum Speyer mit 700 000 Euro. Eine knappe halbe Million stammt aus Rücklagen und Spendengeldern der Kirchenstiftung St. Maria, von Privatleuten, Unternehmen, Wohltätern, Institutionen und vom Verein "Freunde der Marienkirche Landau/Pfalz e.V." Erneuert wurden die Heizungs- und Elektroinstallation, es wurde eine Isolierverglasung eingebaut und das riesige Gotteshaus innen neu gestrichen.