Wanderausstellung gastiert Anfang April in der Kirche St. Michael

Die Gemeinde Einhausen schiebt die Wanderausstellung "Wasser für den Riedwald" weiter auf die lange Bank. Bürgermeister Philipp Bohrer teilte dem Kreisverband Bergstraße des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit, die Gemeinde werde frühestens in einem halben Jahr entscheiden, ob die Plakate doch noch im Einhäuser Rathaus gezeigt werden können. Die Gemeinde sehe einen Konflikt mit den Interessen des Wasserversorgers Riedgruppe Ost.

"Wie können uns nur wundern. Der BUND will nicht die Wasserförderung stoppen, sondern den Wald vor Einhausens Toren retten", zeigt sich BUND-Vorsitzender Guido Carl erstaunt über die Begründung der Riedgemeinde. Umso erfreulicher ist es für die Einhäuser Bürgerinnen und Bürger, dass die katholische Kirchengemeinde St. Michael die Wanderausstellung am 5. und 6. April in ihrer Kirche zeigen wird.

Die Wanderausstellung "Wasser für den Riedwald" beleuchtet, wie sehr der Jägersburger, der Lorscher und der Gernsheimer Wald unter dem seit Jahrzehnten andauernden Wassermangel leiden: Wo Zehntausende Hektar Wald verdursten, steht nicht nur die Naherholung auf der Kippe, auch zahlreiche Arten wie Hirschkäfer und Mittelspecht sind bedroht. Der BUND wirbt in der Ausstellung für einen höheren Grundwasserstand im Wald, ohne damit Siedlungsbereiche durch Vernässung zu gefährden.

"Wir laden alle Einhäuser, aber besonders die vier Bürgermeister-Kandidaten zur Führung am Samstag um 19.15 Uhr in die Kirche ein", richtet Guido Carl den Blick auf die von Bohrer verschobene Entscheidung. Die Kandidaten könnten sich so ein eigenes Bild von den Tafeln machen, die den Überlebenskampf des Einhäuser Naherholungsgebiets schildern. Da die BUND-Ausstellung unter anderem die noch einige Monate andauernde Arbeit des Runden Tischs „Erhaltung des Riedwalds“ begleitet, wäre es nach der Bürgermeisterwahl noch ein Gewinn, wie im Rathaus zu zeigen.