Festakt in der Kreissparkasse zum 25-jährigen Bestehen des Vereins „Krankenhaus Ruanda“

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Mit einem pure Lebensfreude ausstrahlenden Trommelwirbel, dargebracht von ruandischen Studenten, begann im Deutschordensaal der Kreissparkasse der Festakt „25 Jahre Krankenhaus Ruanda e.V.“.

„Das ist keine Veranstaltung wie jede“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, Franz Link, in seinen begrüßenden Worten. Der Festakt, an den sich eine Ausstellungseröffnung anschloss, gestaltete sich zu einer Hommage an den Gründer der Vereins, Helmut Schmitt, der 2011 verstarb. Sein Name zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung und zeigte, sein unermüdlicher Einsatz für das von ihm1989 initiierte Projekt „Krankenhaus in Ruanda“ ist unvergessen. „Er hätte sich gefreut, diesen Tag miterleben zu können“, sagte Erika Hauß-Delker, die Präsidentin des Vereins.

Viel Prominenz aus Stadt, Kreis, Land und allen Bereichen der Gesellschaft hatte sich eingefunden, um das Wirken von Helmut Schmitt und das Engagement seines Vereins zu würdigen. Link hob seine langjährige persönliche Verbundenheit und Freundschaft mit dem Verein hervor. Erste Kontakte zum rheinlandpfälzischen Partnerland Ruanda habe er bereits 1980 gehabt. An Helmut Schmitt, den er später kennenlernte, habe er besonders seinen Humor, seine Lebensfreude und seine Begeisterungsfähigkeit bewundert. Von Seiten der Sparkasse habe man Schmitt und seine Projekte daher immer gerne unterstützt.

Die Grüße der Landesregierung überbrachte der Staatssekretär im Innenministerium, Günter Kern. Auch er erinnerte mit dankbaren Worten an den Vereinsgründer, der die Triebfeder des Ganzen war. Durch seine Initiative habe sich die Krankenstation in Ruli zu einem der besten Distriktkrankenhäuser in Ruanda entwickelt. Der Verein habe Unglaubliches geleistet, er sei ein Motor der Entwicklung in diesem Land und ein Beispiel für die Graswurzelpartnerschaft von Rheinland-Pfalz mit Ruanda, die Hilfe zur Selbsthilfe anstrebe, um die Lebensbedingungen und die medizinische Versorgung der Menschen in Ruanda zu verbessern.

Dass diese Partnerschaft keine Einbahnstraße ist, betonte Landrat Paul Junker „ Man gibt viel, aber man erhält auch viel“, sagte er. Dank, Anerkennung und Respekt, das seien die drei Begriffe, die einem in den Sinn kämen, wenn man an diesen Verein denke.

Erika Hauß-Delker, Präsidentin des Vereins, nannte Zahlen, die für sich sprechen. Das Krankenhaus in Ruli verfügt heute über 158 Betten, neun Ärzte und 120 Mitarbeiter. Es gliedert sich in eine Abteilung für Kinder, eine Allgemeinchirurgie, eine Station für Aidskranke, eine Krankenpflegeschule, eine HNO Klinik und eine Augenklinik. 9000 Patienten wurden seit Bestehen dort medizinisch versorgt. Die Idee Schmitts, die medizinische Betreuung in Ruanda zu verbessern, sei weiterhin Ziel des Vereins, so Hauß-Delker. Ihr Dank galt vor allem den Mitarbeitern für deren „großartige Unterstützung“. Schmitts Begeisterung für das Projekt in Ruli habe sich auf seine Mitstreiter übertragen, die nun sein Lebenswerk fortsetzen werden.

Das Distriktkrankenhaus in Ruli ist der Beweis einer erfolgreichen Partnerschaft, so sieht es auch Dr. Richard Auernheimer, Präsident des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz/ Ruanda. Dr. Jean de Dieu Ngriabega, ehemaliger Chefarzt des Krankenhauses Ruli und heutiger Direktor des Ruanda Biomedical-Centers, lobte Ruli als Symbol für die Kontinuität der Partnerschaft und ehrte Schmitt als Menschen, dessen Anliegen es war, Armut und Krankheit zu bekämpfen.  

Als ein Land, das zwanzig Jahre nach dem Genozid, dem 800 000 Menschen zum Opfer fielen, wie Phönix aus der Asche auferstanden ist, bezeichnete Michael Nieden, Leiter der Geschäftsstelle des Partnerschaftsvereins, Ruanda. Ein Wirtschaftswachstum von 7% in den letzten Jahren und die rasante Entwicklung der Zentren, wie der Hauptstadt Kigali, machten dies sichtbar. Dennoch zähle das Land immer noch zu den ärmsten Ländern Afrikas und bedürfe daher weiterhin der Hilfe von außen.

Nicht mit Worten, dafür mit Tänzen aus ihrer Heimat, leisteten ruandische Studentinnen ihren Beitrag zum Festakt „25 Jahre Krankenhaus Ruanda e.V.“

Eine interessante, informative Ausstellung über das Leben in Ruanda ist derzeit in der Kundenhalle der Kreissparkasse zu sehen.