Zahlreich hatten sich die Landauerinnen und Landauer am Sonntagabend auf dem Rathausplatz eingefunden, um den Opfern der Bombardierung Landaus am 16. März 1945 zu gedenken. Die Mitglieder des Stadtvorstandes und die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen hatten gemeinsam zu dieser Veranstaltung eingeladen.
Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer erinnerte in seiner Rede an die 176 Todesopfer, die am 16. März 1945 in Landau durch Bombenangriffe aus der Luft ums Leben gekommen waren, verschwieg jedoch nicht, dass sich auch in Landau viele an dem geschehenen Unrecht der Nazi-Diktatur mitschuldig gemacht hatten. „Auch hier bei uns haben diese Verbrechen stattgefunden. Auch hier hat man die Augen verschlossen. Bei den letzten freien Wahlen erhielt die NSDAP in Landau 56 Prozent der Stimmen“, betonte Schlimmer. „Die heutigen Generationen sind für diese Schreckenstaten nicht persönlich verantwortlich, allerdings dürfen und wollen wir nicht vergessen. Wir alle tragen die gesellschaftliche Verantwortung für unsere Stadt als offene und menschliche Gemeinschaft und kennen unsere Verpflichtung im Heute“, so Schlimmer, der allen Anwesenden dankte und appellierte auch weiterhin für Toleranz, Menschlichkeit und Offenheit in Landau einzutreten. „In unserer Stadt leben Menschen aus über 100 verschiedenen Nationen friedlich zusammen. Wir haben keinen Platz für Fremdenhass“, so der Stadtchef.
Anschließend sprachen für die evangelische Kirche Dekan Volker Janke und für die katholische Kirche Diakon Hartwig Maas, die aufriefen gemeinsam für den Frieden einzustehen.