Sie zeigt sich von ihrer besten Seite: Die Hessische Bergstraße blüht auf. Das zarte frische Grün in den Weinbergen zwischen Seeheim und Heppenheim wird von vielen rosaroten und weißen Tupfern blühender Mandel- und Kirschbäume unterbrochen. Das macht Lust auf mehr.
Die Winzer des Weinanbaugebietes laden zum Bergsträßer Weinfrühling 2014 ein. Start ist beim Bergsträßer Weintreff am 26. April (von 15 bis 21 Uhr) im südhessischen Bensheim mit der großen Probe der Jungweine.
Bekannte Winzer und hoffnungsvolle Neulinge von der Hessischen Bergstraße und der „Odenwälder Weininsel“ (Groß-Umstadt) sind in diesem Jahr dabei und lassen sich über die Schulter und ins Weinglas schauen. Darunter finden Weinfreunde „á la carte“ sowohl leichte Qualitätsweine in weiß, rosé oder rot für den Sommerabend auf der Terrasse – als auch ausgesuchte Spitzenweine aus den besten Lagen. Der Vorverkauf (14 Euro) für den Bergsträßer Weintreff beginnt am Samstag (22.03.2014).
Im Rampenlicht: Ein Wein, vier Namen
Das Weinanbaugebiet Hessische Bergstraße ist bekannt für seine außerordentlichen Rieslinge. Neben dieser klassischen Weinsorte bauen südhessische Winzer vermehrt Burgunderweine, Sauvignon Blanc, Roten Riesling, St. Laurent oder Merlot an. Im Rampenlicht des Weintreffs steht in diesem Jahr ein Wein, der in Deutschland unter vier Namen bekannt ist: Grauburgunder, auch als Ruländer, Pinot grigio oder Pinot gris vermarktet. An der Bergstraße wurde er vor rund 25 Jahren erstmals angebaut, heute gehört er im Sortenspiegel zu den Trendsorten. Je nach Erntezeit entsteht ein spritziger mineralischer Weißwein mit wenig Säure und einem blumig eleganten Geschmack, der den Grauburgunder zum idealen Essensbegleiter macht. Unter dem Namen Ruländer werden in der Regel halbtrockene oder edelsüße Weine der Grauburgunderrebe angeboten.
Bacharacher Hahn zu Gast an Bergstraße
Neben den Weinen von der Bergstraße können die Gäste des Weintreffs ein Gastweingut vom Mittelrhein kennenlernen, das VDP-Weingut Toni Jost. Peter Jost gilt als Vorreiter des Anbaus hochwertiger Weine am Mittelrhein und hat viel für die Förderung der Steillagen getan. Inzwischen hat seine Tochter Cecilia die Leitung des Weingutes übernommen.
Die Familie bewirtschaftet seit 180 Jahren die Weinberge in Bacharach. Dabei befindet sich die Spitzenlage Bacharacher Hahn im Alleinbesitz. Er ist einer der besten und bekanntesten Weinberge, eine typische Steillage mit rund 60 Prozent Hangneigung, die sich unmittelbar am Rheinufer erhebt. Gemäß der Klassifizierung des VDP-Mittelrhein dürfen hier „Große Gewächse“ erzeugt werden. Der Betrieb umfasst 15 Hektar Rebfläche, davon 80 Prozent Riesling.
Bei Bergsträßer Winzern geht’s rund im Weinfrühling
Während des „Bergsträßer Weinfrühlings“ geht es rund bei den Winzern: Viele laden zu eigenen Hof- und Kellerfesten, zu Kul(t)touren, botanischen Weinbergwanderungen, zu Blinddates mit Unbekannten, Jazzfrühschoppen oder gehen „beswingt“ in den Frühling. Restaurants und Gasthöfe locken mit kulinarischen Kombinationen regionaler und internationaler Spezialitäten zu Wein.
„Wein in Farbe“ verwandelt Farb-Sensoriker Martin Darting: Er übersetzt Weinaromen von Weinen einer Probe in farbige Grafiken. Die Weingilde Bergstraße, Mitglied im Verband deutschsprachiger Weinbruderschaften, lädt dazu Wein- und Kunstfreunde ein (23.05.2014).
Besonders angesagt ist die Bergsträßer Weinlagenwanderung am 1. Mai. Sie hat sich zu einem wahren Publikumsrenner mit mehreren zehntausend Gästen gemausert. Die Wanderroute in den Weinbergen zwischen Zwingenberg und Heppenheim verspricht eine herrliche Fernsicht in die Rheinebene. An acht Probierständen der Bergsträßer Jungwinzer entlang des Weges können zwischen 9 und 18 Uhr die Weine der umliegenden Weinlagen probiert werden. Sonderzüge bringen Gäste aus Frankfurt und Mannheim an die Bergstraße. Entlang der Strecke verkehren Sonderbusse.
Karten für den Bergsträßer Weintreff sind bei der Touristinformation der Stadt Bensheim und bei allen teilnehmenden Weingütern zu erhalten. Mehr Infos zum Weinfrühling gibt es unter www.bergstraesser-weinfruehling.de und unter www.twitter.com/Weinfruehling.