Mit "Hamlet" aus dem Jahr 1920/21 wurde gestern Abend im Medientheater des ZKM das 12. Stummfilm-Festival Karlsruhe eröffnet.
Zuerst sprach Karlsruhes Kultur-Bürgermeister Wolfram Jäger ein paar Worte, bevor Festivalleiter Josef Jünger kurz über die Geschichte und Zukunft des Festivals referierte. "Mehr Internationalität" kündigte er für die kommenden Jahre an, ohne die Interessen des lokalen Publikums vernachlässigen zu wollen. Er ergänzte stolz: "Wir sind das beste Stummfilmfestival Europas!"
Zur aktuellen mehrtägigen Veranstaltung seien viele Besucher aus dem Ausland gekommen, so Jünger. Da diese Zuschauer Hotelkosten hätten, werde man in Zukunft drei bis vier Film an jedem Festivaltag zeigen wollen. Erste Auswirkung des Mehr an Internationalität sah man gleich im Eröffnungsfilm: "Hamlet" wurde mit englischen Untertiteln unter den großformatigen deutschen Zwischentiteln gezeigt.
Die Musik zur ungewöhnlichen Shakespeare-Verfilmung mit Asta Nielsen in der Hauptrolle kam live von Gabriel Thibaudeau am Klavier. Warmgeworden war das Publikum nach einem dreiminütigen, handkolorierten Film mit dem Titel "Au bal de flore" von 1900. Bis zum Ende des Festivals am Sonntagabend werden 15 weitere Filme gezeigt werden, darunter einige Kurzfilme.