Bald jährt sich wieder der 1. März – der Tag, an dem rund 80 Prozent der Bruchsaler Innenstadt und der Bruchsaler Bahnhof bombardiert und zerstört wurden. Rund 69 Jahre später beginnt nun das Aufräumen auf dem Bruchsaler Messplatz, einer zentralen Wohnungsbaufläche für die Bruchsaler Bahnstadt. Hier sollen moderne Stadthäuser und Etagenwohnungen in Nähe zur Innenstadt und dem öffentlichen Nahverkehr entstehen.
Damit dies möglich wird, muss der Boden gründlich untersucht werden. Die Firma KaMiSu aus Schramberg hat diese Aufgabe übernommen und am Donnerstag, den 20. Februar die „Sondierung und Markierung von Störpunkten“, so Reinhard Scheler, vorgenommen. Eine weitere Fläche, am südlichen Ende des Bahnstadtgeländes wurde ebenfalls untersucht. Die Sondierung erfolgte durch ein leistungsfähiges Magnetometer, mit dem Eisenrückstände geortet werden können. Die aufgespürten Störkörper liegen in einer Tiefe zwischen wenigen Zentimetern und mehreren Metern. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich Großteils um eisenhaltigen Schrott handelt, der im Anschluss an das Bombardement der Innenstadt auf der Fläche entsorgt wurde. „Genaueres“ so Scheler, „kann man erst sagen, wenn die Störpunkte geöffnet werden“.
Die dafür erforderlichen Baggerarbeiten sollen ab März beginnen. Auf dem Messplatz wurden auch fünf verfüllte Bombentrichter identifiziert, die bereits auf historischen Luftaufnahmen zu erkennen waren. Bombentrichter verweisen darauf, dass eine Bombe detoniert ist. Da jedoch häufig Überreste des Projektils im Krater verbleiben und die Trichter auch zur Entsorgung von Überresten des Bombardements genutzt wurden, schlägt das Magnetometer entsprechend an. Mit dem Ausräumen der Bombentrichter wird sichergestellt, das nichts im Boden verbleibt, was dort nicht hingehört.
Auch auf dem Gelände des ADAC-Hauses wurde eine entsprechende Bodensondierung durchgeführt Dort sind bislang keine „Blindgänger“ gefunden worden.