Wenn das kein unmoralisches Angebot ist: Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard, gerade um eine Krawatte kürzer geworden, sollte doch lieber Ortsvorsteher in Sulzbach werden – fanden die gar nicht garstigen Sulzbacher „Hutzeln“, die am „Schmutzigen Donnerstag“ wieder einmal mit Getöse das Weinheimer Rathaus stürmten.
Angesichts des drohenden Rückzugs des beliebten Ortsvorstehers „Jock“ Klemm, verstieg sich „Ober-Hutzel“ Ellen Wind zu der kühnen Aufforderung: „Drum Heuner, wie wär’s, schliescht do howe Doi Amtsstub zu, un residierscht in Sulzbach – die Krabbe losse Dich in Ruh“.
Die Einladung erfolgte aus einem Mitgefühl heraus, dass „der Prophet nix gilt im eigenen Land“. Denn die „Hutzeln“ attestierten dem „OB Heunerle“: „Jeder kimmt zum OB un will ebbes vun der, grad sou, als ob des Lewe e Wunschkonzert wär, schlägscht die Zeidung uff, lieschd bloß noch Halle un Breitwiese, die solle doch endlich mol Ruh gewe unn des Lewe genieße.“
In Sulzbach würde dem Rathauschef ein leichtes Leben beschert sein, wussten die Besucherinnen. Beginnend am „Morge“ („Ä Alt Schachtel vertreibt Dir mit sanfter Massage die Sorge“) über die „Mittagsruh“ („Streichelt Dir die Füß und deckt Dich gut zu“) bis zum Nachmittags-Snack („Ä Kiechel oder en Worschteweck“) würden sich die „Hutzeln“ um ihren „Dr. hc. Oberkrabb“ kümmern. Bis zum Aschermittwoch hat Heiner Bernhard nun Bedenkzeit.