Seit dem altersbedingten Tod der fast sechzigjährigen Schimpansin „Susi“ Mitte Dezember vergangenen Jahres hatte es vorrübergehend nur einen Schimpansen im Zoo Landau gegeben. Einige Umbauarbeiten vor Eingewöhnung eines neuen Tieres mussten vorgenommen werden, um für „Gerti“, eine 1976 im Zoo Landau geborene Schimpansin, zügig eine geeignete Gesellschaft zu finden.
Die Nachzucht von Schimpansen ist im Zoo Landau zukünftig nicht geplant. Der Zoo Landau möchte vielmehr an der sehr bewährten Aufgabe, als Ruhesitz für ältere Schimpansen zu dienen und ihnen ein schimpansengerechtes Leben im kleinen Sozialverband zu ermöglichen, festhalten. Schimpansen stehen in der Wildbahn vielen Bedrohungsfaktoren gegenüber, die unsere nächsten Verwandten vielerorts an den Rand der Ausrottung bringen. Zoos bemühen sich durch ein koordiniertes Erhaltungszuchtprogramm, als Naturschutzbotschafter und durch die Unterstützung von Schutzmaßnahmen in der Wildbahn um die Erhaltung dieser faszinierenden Menschenaffen. Vor einigen Tagen übernahm der Zoo Landau nun eine ursprünglich im Zoo Neuwied geborene, jetzt 33jährige Schimpansin aus dem Schwabenpark im Rems-Murr-Kreis. Die Vergesellschaftung der beiden Tiere verlief problemlos, was bei erwachsenen Schimpansen nicht immer selbstverständlich ist, wie Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel betont.
„Wir sind sehr froh und erleichtert, dass sich die beiden Weibchen auf Anhieb sehr gut verstanden haben“,
so Heckel. Ggf. sei noch die Zugewöhnung eines dritten Tieres denkbar und sinnvoll, da Schimpansen insgesamt sehr sozial lebend sind. In Anbetracht der Tatsache, dass die einstigen Landauer Schimpansen „Fips“ und „Susi“ mit 54 bzw. fast 60 Jahren zu den ältesten Schimpansen in Menschenobhut weltweit zählten, ist man optimistisch, dass die Tiere in Landau noch viele gute Jahre gemeinsam verbringen werden.