Literaturkurs der Hector-Kinderakademie traf Mehrnousch Zaeri-Esfahani

Ganz nah dran an der Autorin

Literaturkurs der Hector-Kinderakademie mit Autorin Mehrnousch Zaeri-Esfahani

Begeistert, gerührt und beeindruckt waren die Kinder des Literaturkurses der Hector-Kinderakademie Heidelberg mit Kursleiterin Ida Sagner vom im Heidelberger Zwinger uraufgeführten Theaterstück „Weil wir kein Deutsch konnten“ und der zugrunde liegenden, bisher unveröffentlichten Erzählung „33 Bogen und ein Teehaus“.

Stück und Erzählung beruhen auf den Erlebnissen von Mehrnousch Zaeri-Esfahani und erzählen von ihrer gemeinsamen Flucht mit der Familie aus der Stadt Isfahan in Iran bis nach Heidelberg. Noch wenige Stunden vor der Uraufführung ihrer Geschichte besuchte die Autorin den Literaturkurs der Heidelberger Hector-Kinderakademie.

Die Aktualität der Flüchtlingsthematik und der seit Beginn des arabischen Frühlings in den Fokus gerückten, weltweit stattfindenden Revolutionen war bei der Konzeption des Literaturkurses Anlass dafür, die häufig von Kindern bevorzugte fantastische Kinder- und Jugendliteratur beiseite zu lassen und das Experiment der Behandlung eines realistischen Textes zu wagen. Autorin Mehrnousch Zaeri-Esfahani war begeistert von dieser Idee und unterstützte die Arbeit der Hector-Kinderakademie tatkräftig. So stellte sie Kursleiterin Ida Sagner ihr Manuskript zur Verfügung, das die vier Mädchen und vier Jungen des Kurses zunächst lasen und dann auf vielfältige Art und Weise unter die Lupe nahmen und literarisch aufarbeiteten: Es wurden Hintergründe der Flucht aufgedeckt, Collagen erstellt, der lange Weg der Flüchtlingsfamilie nachgezeichnet, aber auch Tagebucheinträge und Briefe in die Heimat verfasst sowie ein Schattenspiel entwickelt.

Am Samstag, 15. Februar 2014, durften die 9- und 10-jährigen besonders begabten Grundschülerinnen und -schüler dann auch die Autorin persönlich kennenlernen. Sie nahm sich zwei Stunden Zeit und beantwortete bereitwillig und ausführlich die vielen, auch kritischen und tiefgründigen Fragen der Kinder. Umgekehrt erkundigte sich die Autorin sehr interessiert nach den Arbeiten der Grundschüler und ließ sich von den jungen Schriftstellern der Hector-Kinderakademie die auf der Grundlage ihrer Erzählung verfassten Texte vorlesen. Den Höhepunkt des Kurses bildete der Besuch des im Zwinger uraufgeführten Theaterstücks „Weil wir kein Deutsch konnten“. Alle Kinder folgten der Aufführung mit großer Faszination und waren sich einig, dass die Kombination aus Lektüre, Theaterbesuch und persönlicher Begegnung einen besonderen, nicht nur literarischen Reiz auf alle Beteiligten ausübte.

Stichwort: Hector-Kinderakademie Heidelberg

Die Hector-Kinderakademie Heidelberg bietet ein Lern- und Förderangebot für besonders begabte Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren. Ziel der Hector-Kinderakademie Heidelberg ist es, überdurchschnittlich intelligenten und hochmotivierten Grundschulkindern außerhalb des normalen Schulunterrichts ein qualifiziertes Kurs- und Lernprogramm anzubieten, das sie in ihrer fachlichen und persönlichen Entwicklung unterstützt. Trägerin ist die Stadt Heidelberg. Kooperationspartner sind die Universität Heidelberg und das Land Baden-Württemberg. Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Hector-Stiftung II und von der Klaus Tschira Stiftung.