„Das erste Schulhalbjahr ist vorbei und immer noch fehlen in Neustadts Berufsbildenden Schulen rein rechnerisch 6,63 Lehrerstellen. Deshalb fallen insgesamt 159 Unterrichtsstunden aus. Das ist weiterhin eine viel zu hohe Zahl“, erklärt Brigitte Hayn.
Der dringendste Lehrerbedarf bestehe in der Metall- und Elektrotechnik. Hier zeige sich konkret, wie ernst die von Industrie und Handwerk immer wieder ausgesprochenen Warnungen vor einem dramatisch wachsenden Mangel an Fachkräften zu nehmen seien. (Der IHK-Fachkräftemonitor hat errechnet, dass in Rheinland-Pfalz bis 2020 in allen Sparten rund 60.000, bis 2030 schon rund 140.000 Fachkräfte fehlen werden.)
Die Neustadter CDU-Abgeordnete im Mainzer Landtag vergleicht die aktuellen Daten zum strukturellen Unterrichtsausfall des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur mit denen aus 2012/2013.
Zwar habe sich die Quote gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert – aber ob das Defizit 6,4 Prozent oder „nur“ 6,2 Prozent betrage, ändere an den real bestehenden Defiziten „wirklich nur sehr wenig“. Es bringe nämlich gerade einmal 14 Lehrerstunden.
„Auch wenn Ministerin Ahnen stets von guter Unterrichtsversorgung spricht, die Realität in Rheinland-Pfalz sieht anders aus. Landesweit fallen jede Woche an allen rheinland-pfälzischen Schulen rund 20.000 Unterrichtsstunden aus, das bestätigt die Landesregierung sogar schriftlich,“
erklärt Hayn. Und der kurzfristige Unterrichtsausfall durch Krankheiten, Fortbildungen, Konferenzen komme noch hinzu.
„Diese Stunden fehlen den jungen Menschen, um Unterrichtsinhalte richtig zu verstehen und gründlich einzuüben. Die Landesregierung weiß darum und spart trotzdem auf dem Rücken der künftigen Arbeitnehmer.“
„Seit Jahren beklagen wir den Mangel an Lehrkräften an Berufsbildenden Schulen, die Ankündigung von Bildungsstaatssekretär Beckmann, in diesem Jahr "eine gezielte Werbekampagne für das BBS-Lehramt in gesuchten Fächern zu starten“, kommt viel zu spät“
, so Brigitte Hayn.