Es war ein Einstand nach Maß für den neuen Weinheimer Wirtschaftsförderer Jens Stuhrmann: Mehr als 100 Vertreter der Weinheimer Wirtschaft hatten sich jetzt zum Einstand des 32-jährigen gelernten Kaufmanns und Diplom-Geographen versammelt. Es war der 72. Mittagstreff der Weinheimer Wirtschaft, das funktionierende Netzwerk, das Stuhrmann von seinem Vorgänger Manfred Müller-Jehle übernommen hat.
Erstmals begrüßte Stuhrmann die Unternehmer und bot ihnen Unterstützung aus dem Rathaus an. Natürlich war sich der Wirtschaftsförderer im Klaren, dass auch der Ort des Geschehens zum großen Andrang beigetragen hatte. Die Wirtschaftsvertreter waren nämlich zu Gast in der Ulnerschen Kapelle am Marktplatz – jenem markanten und geschichtsträchtigen Sakralbau, der in den letzten beiden Jahren aufwändig saniert und Ende vergangenen Jahres eröffnet worden ist. Alle waren neugierig und die meisten Besucher sahen das Innere des Gebäudes überhaupt zum ersten Mal.
Die Kapelle am Übergang zwischen Marktplatz und Gerberbachviertel ist jetzt eine der außergewöhnlichsten „Event-Locations“ der Region geworden.
Auch Oberbürgermeister Heiner Bernhard begrüßte die Gäste, ebenso wie Hausherr und Investor Thomas Noor, und verwies auf die Besonderheiten des mittelalterlichen Gemäuers. „Es steht auch als Symbol dafür, welches Potential in Weinheim steckt“, erklärte er und dankte Thomas Noor und dessen Frau Maria Bouvier-Noor für deren Engagement für das Erhalt des Kulturgutes. Der Weinheimer Architekt Constantin Görtz, der für die denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes verantwortlich war, erklärte den Gästen dann die Herausforderungen der Maßnahme, die dem Erhalt und gleichzeitig der behutsamen Modernisierung der Kapelle gedient und damit die Weinheimer Altstadt bedeutend aufgewertet hat. Wirtschaftlichkeit und Denkmalschutz seien in Einklang gebracht worden. Das passte auch zum Anlass des Mittagstreffs.