Über die Ergebnisse der bisherigen Anstrengungen des Bundes zur Vermarktung bzw. zur künftigen Nutzung des Osteiner Hofes möchte sich Oberbürgermeister Michael Ebling in den kommenden Tagen im Gespräch mit Vertretern der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben vor Ort in Mainz informieren.
Michael Ebling: „Ein monatelanger Leerstand muss vom Bund als Eigentümer unbedingt verhindert werden“. Im Oktober 2013 hatte der OB in diesem Sinne nochmals den damaligen Bundesverteidigungsminister angeschrieben. Auch eine schnellere Freigabe zumindest eines Teils der GFZ-Kaserne als Gelände für den dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum in der Landeshauptstadt mahnte Ebling an. „Auf der Suche nach einer sicheren Zukunft des Osteiner Hofes ist die Stadt Mainz auch weiterhin allen Lösungsvorschlägen gegenüber offen und gerne bereit, diese zu bündeln und aktiv im Dialog mit dem Bund zu unterstützen“.
Das denkmalgeschützte barocke Adelspalais am Schillerplatz wird schon seit rund fünf Jahren von der Bundesanstalt zum Verkauf angeboten und aktuell im Zusammenhang mit der Auflösung des Wehrbereichskommandos II als Standort der Bundeswehrverwaltung aufgegeben. Damit steht nach jahrzehntelanger Nutzung durch den Bund bald das Bundesfinanzministerium als „Hausherr“ in der Verantwortung für den Erhalt dieses Vorzeigeobjekt im Herzen der Mainzer Innenstadt. Bereits im April 2013 hatte die Landeshauptstadt gegenüber der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) deutlich gemacht, dass sie das Erstzugriffsrecht auf den Erwerb des Osteiner Hofes nicht wahrnehmen könne – und dass der Abzug der Bundeswehr vom Standort am Schillerplatz aus Sicht der Stadt sehr zu bedauern sei.
Für Erwerb und Sanierung des Gebäudes habe die Stadt im Augenblick schlicht und einfach kein Geld. Allerdings habe die Stadt Mainz auch nach einem Verkauf großes Interesse an einer zumindest teilweise öffentlichen Nutzung. Die Bima hatte daraufhin den repräsentativen Gebäudekomplex auf der Immobilienmesse Expo Real in München präsentiert.