Ziemlich genau vor zehn Jahren, im Januar 2004, hat der Stadtteilladen in der „Kleinen Au“ in Germersheim seine Arbeit begonnen. Eine kleine Wohnung in der Nummer zehn im zweiten Stock war der Ausgangspunkt für alle Angebote, die heute an die Kinder und erwachsenen Bewohner des Wohngebietes gerichtet sind: tägliche Hausaufgabenhilfe für zwei Altersgruppen, Mädchentreff, Mütter-Gruppe, Frauentreff, Jungen- und der Jugendtreff, Spiel- und Bastelgruppen. „Mitten drin statt nur dabei“, betonten Landrat Dr. Fritz Brechtel und Bürgermeister Marcus Schaile, „ist bis heute der entscheidende Vorteil des Stadtteilladens.“
„Der Stadtteilladen ist täglich gut besucht“, berichtete Projekt-Koordinator Kurt Fix vom CJD Neustadt. Inzwischen verteilt sich der Stadtteilladen auf zwei weitere Wohnungen im Erdgeschoss des Hauses „Kleine Au 8“. „Damit ist der Raumbedarf abgedeckt. Auch personell wurde auf den Zulauf reagiert. Insgesamt arbeiten hier fünf Personen, zum Teil in Teilzeit. Dadurch ist eine Weiterentwicklung der Arbeit sichergestellt, die sich an den Themen der Besucher orientiert und an dem, was die Mitarbeiter wahrnehmen“, so Dietmar Seefeldt, Dezernent für Jugend und Soziales in der Kreisverwaltung Germersheim.
Kurt Fix ist im Stadtteilladen verantwortlich für die Erziehungs- und Sozialberatung. Er bietet zum einen feste Zeiten im Büro (Kleine Au 10) an, geht aber auch direkt zu den Familien nachhause. Dazu sind die Mitarbeiter im Wohngebiet unterwegs und präsent und bieten damit ein niedrigschwelliges Angebot. „Viele Gespräche ergeben sich zum Beispiel im Treppenhaus oder auf dem Parkplatz. So können Informationen „ohne Termin“ weitergegeben oder ausgetauscht werden“, erklärte Fix.
In der Trägerkooperation übernimmt der Kreis Germersheim jährlich Personalkosten in Höhe von rd. 110.000 Euro, die Stadt Germersheim ca. 15.000 Euro jährlich für Mieten und Sachkosten. Die weiteren Träger der Kooperation sind das Caritas-Zentrum Germersheim, das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD), das Diakonische Werk Pfalz, der Internationale Bund (IB) und der Kinderschutzbund. Diese Träger sind sowohl für die Durchführung der Gruppenangebote verantwortlich, als auch für die Organisation von Flohmärkten, Spielplatz- und Sommerfesten im Wohngebiet für und mit den Bewohnern. In den Schulferien werden Freizeiten und Tagesausflüge durchgeführt.
Der Stadtteilladen ist zu einem wichtigen Knotenpunkt im Lokalen Netzwerk geworden. „Die Zusammenarbeit mit den Schulen, Kindergärten, Vereinen und anderen Einrichtungen in Stadt und Kreis funktioniert sehr gut. Der Dank gilt den Mitarbeitern, deren wertvolle Arbeit nicht mehr wegzudenken ist. Wir wissen, dass das Geld hier gut angelegt ist und wünschen, dass das Angebot auch in Zukunft gut angenommen wird“, sagten Landrat Brechtel und Bürgermeister Schaile.
Mit den Bewohnern des Wohngebietes wird dieser 10. Geburtstag im Laufe des Jahres gefeiert. Die diesjährigen Feste im Freien stehen alle unter dem Motto „Zehn Jahre Stadtteilladen“.