An den Neckar-Odenwald-Kliniken in Buchen wird es kein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) geben. Entsprechende Pläne des früheren Geschäftsführers zum Ankauf frei werdender Facharztsitze hatten im vergangenen Jahr gerade auch bei den niedergelassenen Ärzten in der Region für erhebliche Unruhe gesorgt.
Der Aufsichtsrat der Neckar-Odenwald-Kliniken hat allen Diskussionen jetzt aber ein Ende bereitet. Wie Landrat Dr. Achim Brötel mitteilte, habe der neue Klinik-Geschäftsführer Norbert Mischer dem Gremium am Donnerstagabend erstmals belastbare Daten, Zahlen und Fakten vorgelegt, auf deren Basis man das Für und Wider eines MVZ überhaupt sinnvoll diskutieren könne. Unter der alten Geschäftsleitung sei das hingegen nicht möglich gewesen. Deshalb habe das Thema in der Vergangenheit mehrfach vertagt werden müssen. Auf der Basis der nunmehr vorgelegten Bewertung sei die Neugründung eines MVZ aber weder wirtschaftlich darstellbar noch strategisch sinnvoll. Deshalb wolle man bewusst einen Schlussstrich ziehen. Das ermögliche jetzt auch eine anderweitige Belegung der Flächen, für die Teilbereiche der beiden Obergeschosse über der gerade im Bau befindlichen neuen Zentralen Patientenaufnahme in Buchen vorgesehen gewesen seien. Interessenten gebe es bereits. Man wolle aber, so der Aufsichtsrat, auf alle Fälle derjenigen Lösung den Vorzug geben, die am besten zur Konzeption des Krankenhausstandorts Buchen passe.
Die Entscheidung des Aufsichtsrates ist einstimmig ergangen. Eine zusätzliche Befassung des Kreistags mit der Angelegenheit wäre nur dann erforderlich gewesen, wenn das Votum des Aufsichtsrates für ein MVZ ausgefallen wäre. So aber könne man sich jetzt wieder ganz auf die Belegung der Flächen konzentrieren. Die Baumaßnahmen in Buchen, die vom Land Baden-Württemberg mit 10 Mio. Euro gefördert werden, liegen gut im Zeitplan und werden voraussichtlich im Mai fertiggestellt sein.