Das Heidelberger Biotechnologieunternehmen Biopharm berichtete über sein Kooperations-abkommen mit Merck Serono, der biopharmazeutischen Sparte von Merck. Die Biopharm GmbH mit Sitz im Technologiepark am Czernyring besitzt mehr als 27 Jahre Erfahrung in der Erforschung und Entwicklung biotechnologischer Wirkstoffe für die regenerative Medizin, insbesondere in der Orthopädie und Dermatologie.
Biopharm und Merck Serono werden in einem Projekt zusammenarbeiten, dessen Fokus auf der Identifizierung etwaiger Entwicklungskandidaten für einen knorpelaufbauenden Wachstums-faktoren liegt. Dieser entstammt der Wachstumsfaktor-Plattformtechnologie der Biopharm. „Diese Technologie wird mittlerweile auch für andere klinische Indikationen erfolgreich eingesetzt“, kommentiert Dr. Frank Plöger, CSO von Biopharm. Die Vereinbarung beinhaltet Vo-rauszahlungen sowie potenzielle Meilenstein- und Lizenzzahlungen. Ziel des auf zwei Jahre angelegten Forschungsprogramms ist die Optimierung der potenziell günstigen Wirkungen eines vorhandenen Proteins, das die Bildung von hyalinem Gelenkknorpel während der embryonalen Entwicklung vermutlich vorantreibt und in Verbindung mit Arthrose zu stehen scheint.
„Die Kooperation der privat finanzierten Biopharm GmbH mit Merck Serono, zeigt wie wichtig die Forschungsarbeiten des innovativen Mittelstandes für die Pharmazeutische Industrie sind. Die Biopharm setzt damit ihre erfolgreiche Strategie der Entwicklung neuer Medikamente auf rekombinanter Basis fort. In der Regel treiben unsere Biotech-Unternehmen ihre Arbeiten in der präklinischen Forschung eigenständig oder bereits in enger Zusammenarbeit mit einem Partner voran. Für die sehr kostenintensive Weiterentwicklung in den klinischen Phasen schließen sie sich mit finanzstarken Partnern zusammen, die die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte als Gegenleistung erhalten“, erklärt Dr. André Domin, Geschäftsführer des Technologieparks in Heidelberg, das Geschäftsmodell.
Die Biopharm GmbH ergänzt ihre biopharmazeutische Forschung mit analytischen Dienstleistungen für die Pharma-Industrie über ihren Geschäftsbereich Symbiosis. Die angebotenen Dienstleistungen führen zu einem sofortigen Umsatz und erleichtern so die aufwändige und riskante Suche nach neuen Medikamenten für die betroffenen Patienten.
„Aufgrund unserer alternden Gesellschaft und auslaufender Patente für die aktuell vermarkteten Medikamente nimmt der Bedarf an innovativen Therapieansätzen fortlaufend zu. Zudem wünschen wir uns alle eine zielgerichtete Behandlung ohne Nebenwirkungen, auch bekannt als personalisierte Medizin“, führt Domin weiter aus. „Wir erleben daher, dass die Großindustrie verstärkt nach attraktiven Partnern sucht und gerne bereit ist, Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zielgerichtet von Externen durchführen zu lassen. Diese Art der Kooperation hat vor kurzem zur Neugründung der BioMed X GmbH im Technologiepark im Neuenheimer Feld geführt. „Das BioMed X Innovationszentrum arbeitet im Sinne eines modernen Inkubators, der die wissenschaftliche Grundlagenforschung mit der Industrie verbindet. Hier arbeiten die besten, international rekrutierten Top-Talente gemeinsam an biomedizinischen Fragestellungen unter der Führung erfahrener Mentoren und Marktexperten. Diese jungen High-Potentials forschen so nicht nur weiterhin auf ihrem wissenschaftlichen Spezialgebiet, sondern erhalten ein intensives Training im Bereich Unternehmertum und Produktentwicklung“, beschreibt Dr. Christian Tidona, Geschäftsführer der BioMed X GmbH, sein jüngstes Start-up-Unternehmen.
„Der Technologiepark steht stellvertretend für unsere Zielstellung der Ansiedlung wissensbasierter Unternehmen der Hochtechnologie-Branchen in Heidelberg.“, erläutert Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg. „Das Vorhalten ausreichender Flächen ist die Basis für das Wirtschaftswachstum in Heidelberg, sozusagen die Pflicht. Viel wesentlicher ist jedoch, gute Ideen in der Wissenschaft zu identifizieren, Technologien zu patentieren und letztlich attraktive Produkte zu erschaffen, die erfolgreich vermarktet werden können und zu einem Wachstum der Unternehmen und Sicherung der Arbeitsplätze führen. Wir werden mit Hilfe des Technologieparks an die bisherigen Erfolge anknüpfen, spezialisierte Räume für innovative Unternehmen schaffen und international bedeutsame Netzwerke der Besten weltweit knüpfen.“, so Würzner weiter.
Der Technologiepark Heidelberg ist ein Wissenschaftspark. Sein größter Standort ist Teil des Universitätscampus im Neuenheimer Feld. Der Technologiepark Heidelberg besteht seit 1984. Mit 11 Gründerfirmen und 6.000 m² Labor- und Bürofläche war er der erste Biopark in Deutschland. Heute bietet er insgesamt über 80.000 m² Mietfläche. Rund 80 Firmen und Forschungseinrichtungen sind derzeit im Technologiepark untergebracht. Die Gebäude des Technologieparks im Neuenheimer Feld sind private Investitionen. Der Investor ist auch Vermieter. Betreiber des Technologieparks ist die Technologiepark Heidelberg GmbH, eine Gesellschaft der Stadt Heidelberg und der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar. Die Technologiepark Heidelberg GmbH hat das Ziel, durch umfangreiche Betreuungsleistungen und aktive Netzwerkarbeit ein attraktives Umfeld für Gründerfirmen ebenso wie für wachsende und erfolgreich am Markt agierende Unternehmen zu schaffen. Gründer im Technologiebereich unterstützt er durch den Betrieb des Gründerbüros als operativen Arm der Heidelberg Startup Partners, einem Verbund der Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen, des DKFZ, EMBL, PH, SRH, Fakultät Medizin und Uni-Klinika, Universität sowie der IHK Rhein-Neckar und dem Technologiepark. Mit rund 160 assoziierten Mitgliedern stärkt der Technologiepark die Entwicklung des BiotechnologieClusters in der Region. Internationale Kooperationen bieten Hilfe beim Aufbau weltweiter Marktpräsenz.