Mit den Möglichkeiten und Grenzen der Simulation des Alterns beschäftigt sich ein Symposium des Netzwerks AlternsfoRschung (NAR), das am Freitag, 10. Januar 2014, an der Universität Heidelberg stattfindet. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen so genannte Alterssimulationsanzüge, die altersbedingte körperliche Einschränkungen für Jüngere erlebbar machen. Zur Diskussion steht unter anderem, inwieweit der Einsatz solcher Anzüge dabei helfen kann, den Herausforderungen des demographischen Wandels gerechter zu werden. Zu der Tagung mit dem Titel „Alterssimulation in Wissenschaft und Praxis“ werden 50 Teilnehmer erwartet.
„Nach aktuellen Berechnungen werden im Jahr 2050 fast 40 Prozent aller Bundesbürger 60 Jahre oder älter sein. Vor diesem Hintergrund wollen wir die körperlichen Veränderungen, die das Altern mit sich bringt, besser verstehen, damit beispielsweise Produkte und Dienstleistungen an die Bedürfnisse von älteren Menschen angepasst werden können“, erklärt der Sportwissenschaftler Dr. Andreas Lauenroth vom Netzwerk AlternsfoRschung, der die Tagung organisiert. Der Heidelberger Wissenschaftler hat untersucht, wie mit Hilfe eines Simulationsanzugs körperliche Begleiterscheinungen des Alterns nachempfunden und erlebt werden können. Die Ergebnisse solcher Studien können unter anderem dabei helfen, die Aus- und Weiterbildung von helfenden Berufen zu verbessern. „Mit unseren Erkenntnissen können sich zugleich auch Arbeitgeber besser in die Situation älterer Arbeitnehmer hineinversetzen und so für deren Arbeitsorganisation sensibilisiert werden“, erklärt Andreas Lauenroth.
An dem Symposium nehmen neben Wissenschaftlern aus der Alternsforschung auch Vertreter von Betriebsräten und von pädagogischen Einrichtungen für helfende Berufe sowie Arbeitsmediziner und Entwickler von altersgerechten Produkten und Dienstleistungen teil. Referenten aus Wissenschaft und Praxis sprechen unter anderem darüber, wie Alterssimulationsanzüge in der Aus- und Weiterbildung in Verkehrsbetrieben eingesetzt werden können und wie „Demographiemanagement“ in einem Großunternehmen aussieht. Zu den weiteren Themen gehört unter anderem der sich verändernde Pflegebedarf.
Im Netzwerk AlternsfoRschung, dem sieben Einrichtungen in Heidelberg und Mannheim angehören, beschäftigen sich Geistes‐ und Naturwissenschaftler sowie Mediziner und Ökonomen interdisziplinär mit den verschiedenen Aspekten des Alterns.
Informationen im Internet: www.nar.uni-heidelberg.de/