Am 10. Dezember 2013 verstarb das Schimpansenweibchen „SUSI“ im sehr hohen Alter von knapp 60 Jahren. „Nachdem in den letzten Tagen vor ihrem Tod ihre Altersleiden merklich fortschritten, wurde nach sorgfältiger Prüfung der Prognose auch unter Hinzuziehung eines zusätzlichen, ausgewiesenen externen zootierärztlichen Fachberaters für Menschenaffen letztlich die Entscheidung zur Einschläferung getroffen, um ihr vermeidbare Schmerzen und Leiden zu ersparen“, sagt der Direktor und Tierarzt des Zoo Landau in der Pfalz, Dr. Jens-Ove Heckel.
Mit einem Alter von 60 Jahren gehörte Susi weltweit zu den ältesten bekannten Schimpansen in menschlicher Obhut und hat damit viele Schimpansen in Zoos und erst recht ihre wildlebenden Verwandten um Jahrzehnte an Lebensalter überrundet. Sie war damit bis dato das „dienstälteste“ Tier des Landauer Zoos. SUSI gehörte zu den ganz besonderen Tierpersönlichkeiten, und der Abschied von der „alten Dame“ fiel ihren sehr vertrauten Pflegern und dem gesamten Zoo-Team daher ganz besonders schwer. In der Wildbahn geboren kam Susi, wie früher oft üblich, nach ihren ersten Lebensjahren in einem Zirkus 1963 in das damals neu gebaute Affenhaus des Zoo Landau. Susi lebte hier bis zuletzt in einer Kleinfamiliengruppe und wurde in den frühen Jahren mehrfach erfolgreich Mutter. So auch von „Gerti“, ihrer 1976 zuletzt geborenen Tochter, die derzeit noch im Zoo Landau lebt. In Abstimmung mit dem europäischen Artkoordinator für Schimpansen wird Gerti, aufgrund ihres ebenfalls bereits fortgeschrittenen Alters, im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) nicht in eine Zuchtgruppe vermittelt werden. Stattdessen ist es vorgesehen, ihr zeitnah ein oder zwei ebenfalls ältere Schimpansen aus einer anderen Haltungseinrichtung nach Landau hinzu zugesellen, um ein schimpansengerechtes Leben weiter in einer sozialen Gruppe zu ermöglichen. Die Nachzucht von Schimpansen ist in Landau zukünftig nicht geplant. Die Lösung als Ruhesitz für Schimpansen zu dienen, entlastet das europäische Zuchtprogramm und bietet die Möglichkeit, auch weiterhin im Rahmen des Umweltbildungsauftrags moderner Zoos über die zunehmenden Bedrohungsfaktoren, die unsere nächsten Verwandten in der Wildbahn aktuell an den Rand der Ausrottung bringen, zu informieren. Der Zoo Landau hatte erst auch jüngst an der sogenannten Menschenaffen-Kampagne des Europäischen Zoo- und Aquarien-Verbandes (EAZA) intensiv mitgewirkt, deren Ziel es u.a. war, Menschen dazu zu motivieren, sich für den Schutz der großen Menschenaffen einzusetzen.