Rund acht Monate waren die neuen Besucherbereiche Kaisersaal und Aussichtsplattform am Dom zu Speyer erstmals durchgehend geöffnet. Mehr als 32.000 Menschen haben in dieser Zeit diese beiden Bereiche besucht. Nach dieser ersten Saison beginnt ab Dezember die Winterpause, bevor ab April nächsten Jahres wieder Besucher die Fresken und die Aussicht vom Turm bestaunen können.
Neue Erlebnisse und Erkenntnisse
„Die Neuerschließung und Öffnung von Kaisersaal und Turm waren für uns ein epochaler Schritt“, so Weihbischof und Dompropst Otto Georgens. „Wir sind dankbar, dass die Erschließung der neuen Bereiche auf so viel Interesse und Anerkennung gestoßen ist und dass wir unsere erste vollständige Saison glücklich und ohne größere Zwischenfälle beenden konnten.“ Eine große Rettungsaktion am 14. Juni, bei der eine Besucherin liegend von der Aussichtsplattform geborgen werden musste, sorgte über die Grenzen Speyers hinaus für Aufmerksamkeit. Zum Glück verlief aber nicht nur alles reibungslos, sondern es ging der Geretteten, die eine Kreislaufschwäche erlitten hatte, rasch wieder besser. Begonnen hatte die Saison am Ostermontag dieses Jahres mit einem freudigen Ereignis: Ein frisch angetrautes Hochzeitspaar gehörte zu den ersten, die bei strahlendem Sonnenschein den Aufstieg zur Aussichtsplattform in 60 Meter Höhe wagten.
Mehr als 32.000 Besucher besuchten Kaisersaal und Turm während der letzten acht Monate, wobei die Frequentierung deutlich mit der jeweiligen Witterung zusammen hing. Angesichts des eher mäßigen Wetters vor allem während des Frühjahrs und im September für Domkustos Peter Schappert daher ein zufriedenstellendes Ergebnis: „Die Öffnung zusätzlicher Besucherbereiche ist in der Geschichte des Doms neu und einzigartig. Wir waren gespannt, wie viele Menschen die neuen Angebote annehmen würden. Über die gute Resonanz, etwa in Relation zu den Besucherzahlen der Krypta, freuen wir uns. Vor allem bewegt es uns zu sehen, dass es für viele Menschen nicht nur ein touristisches Highlight ist, Kaisersaal und Turm zu besuchen, sondern dass sie dort auf unerwartete Weise berührt werden und den Dom verändert wieder verlassen“.
„Es ist sehr schön hier. Tolle Bilder. Macht auch jungen Leuten Fun!“ – „Bin tief bewegt. Danke!” – „Thank you for the wonderful visit to the Speyer Dom!”
„Wir sind dankbar, für die Eindrücke und Erkenntnisse, die wir in den vergangenen Monaten sammeln konnten. Viele begeisterte Reaktionen zeigen uns, dass uns vieles schon sehr gut gelungen ist. Auf diesen Lorbeeren wollen wir uns jedoch nicht ausruhen, sondern versuchen, noch besser auf die Bedürfnisse unserer Besucher einzugehen“, so Domkapitular Schappert.
Um festzustellen, was die Menschen zu einem Besuch des Kaisersaals und der Aussichtsplattform bewegt und wie sie diesen erleben, hat das Domkapitel eine Besucherumfrage durchgeführt. „Hier haben wir sehr viel Lob und Anerkennung erfahren. Besonders freuen wir uns aber auch über Verbesserungsvorschläge, die wir, sofern möglich, gerne umsetzen“, so der Kustos. Im kommenden Jahr stehen deshalb Bänke im Kaisersaal bereit, die den Besuchern zwischendurch eine Sitzgelegenheit bieten. Einige Veränderungen gab es bereits während der laufenden Saison: Dem Bedürfnis der Besucher nach Informationen wurde dadurch begegnet, dass im Kaisersaal eine kurze Einführung zu der Gestaltung des Raumes und zum Inhalt der Fresken erfolgte.
Im Winter geschlossen – an Heilig Abend und am 27. Dezember geöffnet
Während der Wintermonate bleiben Kaisersaal und Aussichtsplattform für Besucher geschlossen. Kälte und damit auch die Gefahr einer Vereisung der Treppenstufen lassen eine durchgehende Öffnung während der kalten Jahreszeit nicht zu. Falls es aber die Witterung erlaubt, sind am 24. und 27. Dezember, zwischen 10 und 16 Uhr die beiden Bereiche ausnahmsweise geöffnet. Wer mag, kann sich dann das Warten auf den Festgottesdienst am Heiligen Abend mit einem Blick auf die festlich geschmückte Stadt verkürzen. Am 27. Dezember bietet sich die Gelegenheit zu einem besonderen vis-a-vis: Die Fresken im Kaisersaal zeigen Szenen vom Besuch des Heiligen Bernhard von Clairvaux in Speyer am Weihnachtsfest des Jahres 1146. Am Tag genau vor 867 Jahren hat er im Dom gebetet und gepredigt.