Es ist eine klassische „Win-Win-Situation“ und eine Visitenkarte für die Stadt Weinheim am südwestlichen Stadteingang: Oberbürgermeister Heiner Bernhard und der für die DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar zuständige Vorstand der Gemeindediakonie, Gernot Scholl, haben in dieser Woche den Kaufvertrag über das letzte große Grundstück im Neubaugebiet „Lützelsachsen Ebene“ unterzeichnet.
Dort wird eine neue und modern ausgestatte Werkstatt für Menschen mit Behinderung entstehen. Die DIAKONIEWERKSTÄTTEN erwerben das für einen Neubau ideale Grundstück nahe der B3. Es ist ausreichend groß für industrielle Auftragsbearbeitung, geeignet für behindertengerechtes Bauen, verkehrsgünstig gelegen mit sehr guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und nicht weit entfernt vom Pilgerhaus Weinheim, dem Wohnort vieler Beschäftigter der Werkstatt, betonte Vorstand Gernot Scholl. Und Bernhard ergänzte: „Für Weinheim bedeutet dies, dass einer der größeren Träger sozialer Hilfen und ein langjähriger verlässlicher Partner in Weinheim bleibt und damit auch Arbeitsplätze gesichert werden, und das bei einem marktüblichen Kaufpreis des Grundstücks.“
Dies, so beide Seiten, war allerdings nur möglich, weil die H.W. & J. Hector Stiftung wieder einmal für behinderte Menschen in Weinheim in die Bresche gesprungen ist – ohne Unterstützung hätte die Werkstatt in Weinheim das Grundstück nicht kaufen können. Der Kaufpreis für das Grundstück wird im Rahmen einer Zuwendung an die Gemeindediakonie Mannheim zu 100% von der Stiftung getragen. Einmal mehr setzt sich das Ehepaar Hector zugunsten von Menschen mit Behinderung in ihrer Heimatstadt Weinheim ein. Beide Mäzene sind in Weinheim auch Ehrenbürger.
Hintergrund: Schon seit mehreren Jahren waren die DIAKONIEWERKSTÄTTEN in Weinheim händeringend auf der Suche nach einem passenden Grundstück für den dringend benötigten Neubau einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen.
Das bisher genutzte Gebäude in der Daimlerstraße liegt äußerst ungünstig und hat schon seit Längerem nicht mehr die Bedingungen einer behindertengerechten und an aktuellen Produktionserfordernissen orientierten Werkstatt erfüllt. Die Prüfung einer Sanierung hatte zudem ergeben, dass diese unwirtschaftlich ist, so dass die Werkstatt sich nach einem neuen Beschäftigungsort umsehen musste.
Das neue Grundstück ist mit 6.295 Quadratmeter für die geplante Nutzung ideal, weil es in der Nähe des Pilgerhauses Weinheim liegt und dadurch mehr Bewohner als bisher ihren Arbeitsplatz in der Werkstatt zu Fuß erreichen können. Mit der Lage direkt an der B3 ist eine gute Verkehrsanbindung und eine sehr gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gegeben.
Für die Förderung der Teilhabeangebote für Menschen mit Behinderung am Standort Weinheim konnte für den Kauf des Grundstücks die H.W. & J. Hector Stiftung gewonnen werden, die den Erwerb zu 100 Prozent mit einer Zuwendung fördert.
Die Werkstätten in Weinheim in Trägerschaft der „Gemeindediakonie“ bestehen im Moment aus insgesamt drei Standorten: Der Werkstatt Weinheim West in der Daimlerstraße mit derzeit 120 Arbeitsplätzen, der Werkstatt im Industriepark Weinheim mit derzeit 100 Arbeitsplätzen sowie dem Tagesförderzentrum zur Betreuung von 30 Menschen mit sehr schweren und mehrfachen Behinderungen (Förder- und Betreuungsgruppen) in der Mierendorffstraße.
Die Werkstätten decken, in Abstimmung mit dem Rhein-Neckar-Kreis und dem Kommunalverband für Jugend und Soziales, den Bedarf zur Teilhabe an Arbeit für Männer und Frauen mit geistiger Behinderung für Weinheim und Umgebung.
Für die Teilhabe an Arbeit und Beschäftigung ist ein Neubau für 180 Menschen mit Behinderung und 30 Menschen mit sehr schweren und mehrfachen Behinderungen geplant, der Bedarf ist mit dem Rhein-Neckar-Kreis abgestimmt und bestätigt