Vor drei Jahren wurde vom Stadtrat das Klimaschutz- und EnergieEffizienz-Konzeptes der Stadt Worms verabschiedet mit dem Ziel, den CO2-Ausstoß in allen Bereichen nachhaltig zu senken. Dabei fällt neben den Wormser Haushalten, den 275 städtischen Liegenschaften und dem Verkehrssektor auch dem Bereich der Wormser Wirtschaft eine bedeutende Rolle zu.
Aus diesem Grund haben sich auf Initiative der Stadt Worms im Jahr 2010 elf Unternehmen aus Worms und dem näheren Umfeld zu einem EnergieEffizienz-Tisch (EE-T) Worms unter der Projektträgerschaft des Modell Hohenlohe e.V. zusammengefunden. Die externe Beratung in den Betrieben erfolgte durch das am Umwelt-Campus Birkenfeld angesiedelte Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS), der Projektablauf und die -ergebnisse wurden vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) evaluiert. Das Wormser Unternehmensnetzwerk ist eines von 30 bundesweiten Pilot-Netzwerken mit insgesamt etwa 370 teilnehmenden Unternehmen, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert und nach dem LEEN-Standard (LEEN = Lernende EnergieEffizienz-Netzwerke) durchgeführt wurde.
Zu Beginn der dreijährigen Projektlaufzeit im Jahr 2010 wurde nach einer intensiven Vor-Ort Begehung der Ingenieure des IfaS und des Modell Hohenlohe e.V. für jedes Unternehmen ein Maßnahmenkatalog zur Steigerung der Energieeffizienz sowie zur Senkung der CO2-Emissionen erarbeitet – jedes Unternehmen erhielt einen detaillierten Beratungsbericht nach dem LEEN-Standard. Ausgehend von dem ermittelten energetischen Einspar-Potential in den einzelnen Unternehmen setzten sich die Teilnehmer ein gemeinsames Einsparziel im Netzwerk von 6% für den spezifischen Energiebezug sowie für die CO2-Emissionen.
"Wir haben diese Ziele sogar übertroffen", attestierte Oberbürgermeister Michael Kissel dem EnergieEffizienz-Netzwerk zum Projektabschluss ein erfolgreiches Arbeiten bei der gestrigen Abschlussveranstaltung im Ratssaal des Wormser Rathauses, bei der die teilnehmenden Unternehmen eine von Bundes-Umweltminister Peter Altmeier unterschriebene Urkunde überreicht bekamen.
"Insgesamt wurden durch die bislang umgesetzten Maßnahmen in den elf Unternehmen 8,33 % Energie (Strom und Wärme) und 9,35 % CO2 eingespart (arithmetischer Mittelwert). Die eingesparte Energiemenge bei konstanter Produktion entspricht dem Strom- und Wärmebedarf von über 5.900 Wormser Haushalten. Dadurch wurden 50.760 Tonnen CO2 pro Jahr reduziert, was den CO2-Emissionen von über 9.000 Haushalten gleichzusetzen ist", zog Michael Kissel ein positives Fazit, das auch für die gute Zusammenarbeit aller am Projekt beteiligten Akteure spreche.
Von einer großen Erfolgsgeschichte, die auch weitergeführt werden soll, sprach Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek.
"Dieses Ergebnis stellt ein deutliches Zeichen für die Bereitschaft der Wormser Unternehmen zur Einsparung von Energie und CO2 im Sinne unseres Klimaschutz- und EnergieEffizienz-Konzeptes dar", beglückwünschte Hans-Joachim Kosubek die anwesenden Unternehmensvertreter zu diesem tollen Ergebnis. Es freue ihn sehr, dass nahezu alle Teilnehmer eine Fortsetzung des EnergieEffizienz-Netzwerks über die Projektzeit hinaus für weitere zwei Jahre außerhalb der Förderung beschlossen hätten. Dies zeige, dass die Unternehmen von der Effektivität der Netzwerkarbeit überzeugt sind und sich noch nicht am Ende des Weges sehen.
Am EnergieEffizienz-Tisch (EE-T) Worms beteiligen sich die folgenden elf Unternehmen:
- Chemische Fabrik Budenheim
- Evonik Röhm GmbH
- Procter & Gamble Manufacturing GmbH
- Schill Malz GmbH & Co. KG
- Renolit SE – Werk Worms
- Renolit SE – Werk Frankenthal
- Röchling Automotive SE & Co. KG
- Südzucker AG – Werk Offstein
- EWR AG
- EWR Netz GmbH
- Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Worms – ebwo