Mehr als 370.000 Menschen kommen jedes Jahr in Deutschland mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) in eine Klinik. Die Krankheit ist lebensbedrohlich, die Zahl der Toten liegt bei über 48.000.
Rechtzeitiges Erkennen und Behandeln hilft, die Überlebensrate zu verbessern und Betroffenen die Lebensqualität bestmöglich zu erhalten. Dennoch stellen Experten fest, dass viele Menschen die Symptome ignorieren. Bei einem gut besuchten Patientenforum am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim wurden jetzt Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dargestellt. Ziel war es, für das Thema sensibel zu machen. Veranstaltet wurde das Forum im Rahmen der bundesweiten Herzwochen der Deutschen Herzstiftung.
Eine Definition, was Herzschwäche ist, gab PD Dr. Wolfgang Auch-Schwelk, Chefarzt der Kardiologie am Kreiskrankenhaus und Initiator des Forums. Er sprach von einem „Zustand, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, die Bedürfnisse des Organismus zu versorgen.“ Symptome sind unter andrem Atemnot, Leistungsabfall, geschwollene Beine oder auch Wassereinlagerungen an den Knöcheln. Die Ursachen können vielfältig sein, genetische Veranlagung gehört ebenso dazu wie Folgen einer Krankheit oder eines Herzinfarkts. Eine medikamentöse Behandlung ist unumgänglich, in besonders schwerwiegenden Fällen muss operiert werden. Herzklappen-OPs sind ebenso zu benennen wie die Herztransplantation als schwerwiegendster Eingriff. Routineoperationen sind dagegen das Einsetzen von Defibrillatoren und Herzschrittmachern, um Herzrhythmusstörungen und dem plötzlichen Herztod zu begegnen.
Ist eine Herzerkrankung diagnostiziert, kann die Medizin dem Patienten helfen, die Risiken zu minimieren. Aber der Betroffene ist ebenso in der Pflicht. Er sollte seine Lebensgewohnheiten anpassen, die Einschränkungen sind dabei weit weniger dramatisch als vielfach angenommen. In den meisten Fällen ist ein weitgehend normales Leben möglich. Selbst Ausdauer- und Kraftsport ist erlaubt und tut gut – vorausgesetzt das Pensum stimmt Auch das war Thema beim Forum.
Dr. Auch-Schwelk hat das Kreiskrankenhaus Bergstraße zur führenden Adresse in der Region in Diagnostik und Therapie von Herzerkrankungen gemacht. Mit der Übernahme des Hauses durch das Uniklinikum Heidelberg in diesem Jahr hat der Fachbereich zusätzliche Stärkung bekommen. Das heißt auch: Bei besonders komplizierten Fällen ist ein schneller Zugang zur universitäreren Medizin möglich. Im Rahmen der Veranstaltung in Heppenheim sprachen Ärzte des Kreiskrankenhauses und des Uniklinikums ebenso wie ein niedergelassener Kardiologe. Ergänzt wurden die Vorträge durch eine Talkrunde, in der Betroffene im Gespräch mit Medizinern und einem Klinikseelsorgenden ihr Erleben der Krankheit darstellten. Locker in der Ansprache, kompetent beim Thema moderierte Dr. Michael Rodenbach, Arzt am Kreiskrankenhaus, die Runde.
Umfassende Informationen zum Thema Herzschwäche gibt die Deutsche Herzstiftung im Internet: www.herzstiftung.de