Der neue Entwurf für das „Haus am Dom“ in Worms ist am Donnerstagabend, 7. November, im Liobahaus in Worms den Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen, sowie Vertretern von Dombauverein, Altertumsverein, der Bürgerinitiative und der Presse vorgestellt worden.
Der neue Entwurf ist auf die Anregungen und Bedenken aus der öffentlichen Diskussion um das Bauprojekt, soweit das möglich war, eingegangen und hat wesentliche Kritikpunkte entschärft. Wir sind daher überzeugt, dass die Umsetzung des neuen Entwurfes ein großer städtebaulicher Gewinn für Worms und die Menschen der Stadt sein wird. Das Satteldach mit seiner historischen, steilen Dachneigung harmoniert mit der umgebenden Dachlandschaft. Zusammen mit der Reduzierung des Baus, in dem ursprünglich Wohnungen vorgesehen waren, wird ein besserer Blick auf den Dom ermöglicht.
Nicht nur die Domgemeinde wird künftig angemessene Räume für ihre Aufgaben haben und zusätzliche Möglichkeiten durch den lange erhofften Neubau erhalten. Das „Haus am Dom“ bedeutet ebenso eine deutliche Aufwertung für das Domumfeld. Durch die Gemeindearbeit, das vorgesehene Café und den Laden wird das „Haus am Dom“ ein öffentliches Gebäude für die Wormser und die Touristen der Stadt. Rund 350.000 Menschen besuchen jedes Jahr den Wormser Dom. Das neue „Haus am Dom“ wird einen wichtigen
Beitrag dazu leisten, den Wormser Dom wieder mehr in den Mittelpunkt der Stadt zu rücken.
Der Dom bleibt im neuen Entwurf klar die dominante Architektur, der sich das „Haus am Dom“ unterordnet und sich in Form und Gestaltung in seine Umgebung einfügt. Da das „Haus am Dom“ direkt an die Domhäuser anschließt, entsteht eine noch eindeutigere
Platzkante zum Domvorplatz. Außerdem rückt der neue Entwurf das „Haus am Dom“ sechs statt drei Meter von der Nikolauskapelle weg, ohne dass die wichtige Unterteilung von Kreuzgang und Domvorplatz aufgegeben wird. Insgesamt wird eine stärkere Akzentuierung von Domvorplatz als belebter Ort sowie dem Kreuzgang als ein „Ort der Ruhe“ erreicht.
Die Domgemeinde wirbt mit diesem neuen Entwurf um Akzeptanz gerade bei früheren Kritikern des Projektes. In der Diskussion der vergangenen Monate hat die Domgemeinde ihre Gesprächsbereitschaft und ihre Lernbereitschaft gezeigt. Nicht infrage gestellt werden kann der grundsätzlich vorhandene Bedarf eines Gemeindehauses mit einem Saal und angemessenen Gruppenräumen für das Gemeindeleben. Hinzu kommt, dass eine Renovierung des Liobahauses für die Gemeindearbeit um mindestens zwei Millionen Euro teurer werden würde und dazu führen würde, dass der Gemeinde für ein bis zwei Jahre überhaupt keine Räume zur Verfügung stehen und für die Kindertagesstätte eine Übergangslösung notwendig wäre.
Die Entscheidung für einen Neubau ist damit auch eine Entscheidung für einen verantwortungsvollen Umgang mit den finanziellen Mitteln. Das Liobahaus soll weiter als Kindertagesstätte dienen. Die derzeitigen Gemeinderäume werden zu Wohnungen umgebaut. Auch den Standort, der sich an der historischen Bebauung mit dem Kapitelhaus orientiert, halten wir nach wie vor für die sinnvollste Lösung. Das frühere Kapitelhaus war sogar größer als der jetzt geplante Neubau und direkt an die Nikolauskapelle angebaut.
Die Umsetzung des neuen Entwurfes für das „Haus am Dom“ wird nach Schätzungen des Architekten rund 4,5 Millionen Euro kosten, die von der Domgemeinde St. Peter und dem Bistum Mainz aufgewendet werden. Noch nicht kalkuliert sind die Kosten für die Gestaltung des Außengeländes für das „Haus am Dom“, da für die Umsetzung der begleitenden Maßnahmen verschiedene Varianten möglich sind.
Der völlig neue Entwurf für das „Haus am Dom“ ist eine Lösung, die sowohl den denkmalpflegerischen Ansprüchen, den ästhetischen Vorstellungen der Menschen in Worms, den Bedürfnissen der Domgemeinde St. Peter und der Architektur des Wormser Domes in besonderer Weise gerecht wird. Wir haben in der Gemeinde schon erleben dürfen, dass der neue Entwurf Bedenken und Sorgen von früheren Skeptikern zerstreut hat und hoffen deswegen, dass dieses neue „Haus am Dom“ viele Menschen mit seiner Qualität überzeugen wird.