Ein aus dem 2. Jahrhundert vor Christus stammender Brief, der in griechischer Schrift auf Papyrus niedergeschrieben wurde, wird in den kommenden Wochen in einer der beiden Vitrinen der „Sammlung des Monats" in der Universitätsbibliothek Heidelberg zu sehen sein.
Das Exponat ist Teil der Papyrussammlung des Instituts für Papyrologie, die sich vom 2. November 2013 an in der gemeinsamen Präsentationsreihe der Universitätssammlungen einer breiten Öffentlichkeit vorstellt. Das „Schaufenster“ in die Sammlungen der Ruperto Carola ist im Foyer der Bibliothek, Plöck 107-109, zu finden.
Der Brief der Dionysia an ihren Ehemann befasst sich unter anderem mit Problemen, die einen entwendeten Gegenstand betreffen. Das Schriftstück ist einer der seltenen Belege dafür, dass in ptolemäischer Zeit auch manche Frauen lesen und schreiben konnten. Als weitere Exponate der „Sammlung des Monats" ist eine Briefauswahl aus verschiedenen Epochen Ägyptens in unterschiedlichen Sprachen und Schriften zu sehen. Die Heidelberger Papyrussammlung beherbergt ägyptische Papyri und Pergamente sowie Hadernpapiere, die aus textilen Rohstoffen hergestellt wurden, vorrangig aus der Zeit von 600 vor Christus bis ins 11. Jahrhundert nach Christus. Die darauf festgehaltenen Texte reichen von literarischen Werken über offizielle Dokumente bis hin zu Zeugnissen der Alltagskultur und befassen sich mit allen Aspekten des Lebens der griechisch-römischen Antike. Einen weiteren Teil der Sammlung des Instituts für Papyrologie machen beschriftete Bruchstücke von Tongefäßen, die Ostraka, aus.
Die „Sammlung des Monats" ist ein Ausstellungsformat, das seit Januar 2013 in der Universitätsbibliothek Heidelberg präsentiert wird: In zwei Vitrinen im Bibliotheksfoyer stellen die Museen und Sammlungen der Ruperto Carola im monatlichen Wechsel ausgewählte Objekte aus ihren Beständen vor. Organisiert wird die Reihe vom Arbeitskreis der Museen und Sammlungen, einem Netzwerk der Sammlungsbeauftragten an der Universität Heidelberg. Die „Sammlung des Monats" will auf die Vielfalt der Museen und Sammlungen an der Ruperto Carola aufmerksam machen und Neugier auf weitere Einblicke wecken.