„Seit rund einem Jahrzehnt wird kontinuierlich an der Konsolidierung der Mainzer Alten- und Wohnheime gGmbH (MAW) gearbeitet. In den vergangenen zehn Jahren wurde die Pflege sukzessive am Haupthaus in der Altenauergasse konzentriert und drei für die Pflege eher unrentable Häuser (Franz-Stein-Haus, Weifert-Janz-Heim sowie ‚Haus am Römerberg‘) an Betreiber abgegeben, die diese umgewandelt haben.
Diese Anstrengungen waren sinnvoll. Sie haben zwar verhindert, dass die Defizite noch höher ausgefallen sind, was anderenfalls unweigerlich der Fall gewesen wäre, aber es gab jährlich Defizite und das muss ein Ende haben. Daher wollen wir neue Wege bei der Konsolidierung der Mainzer Alten- und Wohnheime gGmbH gehen“, kündigten Oberbürgermeister Michael Ebling, Sozialdezernent und MAW-Aufsichtsratsvorsitzender Kurt Merkator sowie Bürgermeister und Finanzdezernent Günter Beck heute an.
„Dabei geben wir das Heft nicht aus der Hand“, betonten OB Ebling und die beiden Dezernenten. Denn das bedeute Sicherheit für die Bewohner und Bewohnerinnen, in der Regel pflegebedürftige Menschen. Denn der Stadt ebenso wie dem Aufsichtsrat der MAW sei es wichtig, dass diese Einrichtung in städtischer Hand bleibe. An diesem bereits in der Vergangenheit immer wieder bekundeten Willen habe sich nichts geändert: „Auch deshalb haben wir in den vergangenen 10 bis 15 Jahren viel Geld in die Hand genommen (15 Mio €), um die Gebäude in der Altenauergasse zu sanieren und zu modernisieren. Denn um eine solche zentral in der Innenstadt gelegene Pflege-Einrichtung mit einer ausgedehnten Grünanlage mit bester Infrastruktur in ihrer Umgebung dürften uns viele Kommunen beneiden. Auch das gehört zur Lebensqualität in einer Stadt. So etwas gibt man nicht einfach auf.“
„Wir wollen die Weichen zweifach neu stellen“, stellte Oberbürgermeister Ebling fest: „Wir wollen heute dem Finanzausschuss die Erweiterung des Gesellschafterkreises der Mainzer Alten- und Wohnheime gGmbH vorschlagen und personell den Generationenwechsel in der Geschäftsführung vollziehen.“ Konkret sollen 5,1% der Gesellschaftsanteile an den Paritätischen Wohlfahrtsverband veräußert werden. Dafür soll der DPVW einen von zehn Sitzen im Aufsichtsrat der MAW erhalten.
Sozialdezernent Merkator: „Die Kernkompetenz der MAW soll die Pflege bleiben, und zwar in der anerkannt guten und hohen Qualität. Daher war es uns wichtig, in der Zusammenarbeit mit einem weiteren Gesellschafter den Einfluss der Stadt als Hauptgesellschafter der MAW auf Dauer zu sichern. „Wir versprechen uns von der Einbindung des DPWV als erfahrenem und langjährigem Betreiber von Alten- und Wohnheimen, dass wir von dessen Erfahrungen und Kompetenzen in den Bereichen Verwaltung, Küche, Hauswirtschaft und Gebäudemanagement profitieren können.“
Schuldenabbau bei der MAW gGmbH bedeute erhebliche Entlastung des Haushalts der Stadt Mainz, hob Finanzdezernent Günter Beck hervor: „Vor dem Hintergrund des KEF und der damit verbundenen schmerzhaften Einsparungen an anderen Stellen ist es auch bei ausgeprägter sozialer Einstellung auf Dauer niemand mehr zu vermitteln, dass es nicht möglich sein soll, auch die MAW gGmbH mittelfristig wieder auf soliden finanziellen Kurs fahren zu können. Eine finanzielle Konsolidierung ist unabdingbar. Denn sie ist ein wichtiger Baustein beim Schuldenabbau der Stadt Mainz als Hauptgesellschafter.“
Als künftigen Geschäftsführer zum 1.1.2014 stellte OB Ebling Oliver Backhaus vor. Backhaus hat nach einer Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann und nach Ableistung seines Grundwehrdienstes 1988 ein Betriebswirtschaftsstudium an der Fachhochschule Mainz 1992 erfolgreich abgeschlossen (Studienschwerpunkte: Euromarketing und Krankenhauswesen). Er ist seitdem ohne Unterbrechung in leitender Funktion tätig, seit 1994 als Geschäftsführer gemeinnütziger Gliederungen in Hessen. Er ist in mehreren Gremien auf Landes- und Stadtebene aktiv. Er hat weiterhin 1997 bis 1999 freiwillig eine berufsbegleitende Weiterbildung absolviert und ist seit 1999 Dozent an der Akademie der caritas trägergesellschaft trier (ctt).